NGG warnt vor steigender Altersarmut
Rentenpolitik
- Kreis Olpe, 22.12.2017
Kreis Olpe. Die Zahl der Menschen, die im Kreis Olpe neben ihrer Rente auf Grundsicherung angewiesen sind, ist in den vergangenen zehn Jahren um 33 Prozent gestiegen. 1030 Bezieher von „Alters-Hartz-IV“ zählte der Kreis zuletzt. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Südwestfalen bezieht sich hierbei auf Angaben des Statistischen Landesamts. NGG-Geschäftsführerin Isabell Mura nennt die Zahlen einen „Weckruf“, warnt vor Altersarmut und fordert einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.
Die NGG Südwestfalen plädiert für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. „Das Rentenniveau – also der Anteil der späteren Rente am Netto-Verdienst – muss unbedingt stabilisiert werden. Im Moment sind es 48 Prozent; langfristig sollten wir eher auf 50 Prozent kommen“, sagt Gewerkschafterin Mura. Die Politik müsse dringend handeln: Denn die Bundesregierung geht in ihrem aktuellen Rentenversicherungsbericht noch von einem Absinken des Rentenniveaus auf 44,6 Prozent bis zum Jahr 2031 aus.
Immerhin gilt ab Januar: Betriebsrenten dürfen nicht mehr voll auf die Grundsicherung angerechnet werden. Ein neues Gesetz garantiert hier Freibeträge. „Damit haben etwa Kellnerinnen und Bäcker im Ruhestand deutlich mehr in der Tasche – vorausgesetzt, im Betrieb gilt ein tariflicher Altersvorsorgevertrag“, so Mura. Genau das wolle die NGG im kommenden Jahr weiter vorantreiben.