NGG warnt vor längeren Arbeitszeiten im Gastgewerbe
Region Siegen: 19.000 Beschäftigte arbeiten regelmäßig sonntags
- Kreis Olpe, 22.08.2017
Kreis Olpe. 13 Stunden täglich arbeiten – und das an bis zu sechs Tagen pro Woche? Wenn es nach dem Willen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) geht, könnte das im Kreis Olpe für 2900 Beschäftigte der Branche bald Alltag werden. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen hält jede Aufweichung dieser Regeln für unnötig. Insbesondere der Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit müsse eine klare Absage erteilt werden, so Mura. Dies sei ein Angriff auf Tausende Beschäftigte in der Region – besonders im Gastgewerbe.
Harte Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und Beherbergung führten schon heute zu großen Problemen, noch Fachkräfte zu finden, betont die Gewerkschafterin. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage stellt auch die Bundesregierung fest: „Die Zahl der Auszubildenden im Hotel- und Gaststättengewerbe hält nicht mit dem Bedarf an Fachkräften Schritt“ (Deutscher Bundestag, Drucksache 18/11735). Danach bildet in Nordrhein-Westfalen nur noch jeder zehnte Gastro-Betrieb aus.
Am Geld jedenfalls, so die NGG Südwestfalen, sollte es nicht hapern. Der Jahresumsatz der Branche seit nach Angaben des Dehoga zum siebten Mal in Folge auf zuletzt bundesweit 81 Milliarden Euro gestiegen.