NGG warnt vor längeren Arbeitszeiten im Gastgewerbe

Kreis Olpe bleibt beliebtes Ausflugsziel


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 von Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
© Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten

Kreis Olpe. Solide Zahlen im heimischen Tourismus: Mit 554.000 Übernachtungen im letzten Jahr bleibt der Kreis Olpe bei Urlaubern und Geschäftsreisenden ein beliebtes Ziel. Das meldet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten - und warnt gleichzeitig vor einer Verlängerung der Arbeitszeiten im Gastgewerbe.


Die NGG bezieht sich dabei auf aktuelle Beherbergungszahlen des Statistischen Landesamts. Danach schrieb der NRW-Tourismus mit insgesamt knapp 50 Millionen Übernachtungen das siebte Rekordjahr in Folge. „An der guten Bilanz haben die Beschäftigten in Hotels, Pensionen und Gaststätten einen enormen Anteil“, betont Isabell Mura. Gleichzeitig mahnt die NGG-Geschäftsführerin: Angesichts schon jetzt großer Belastungen seien Forderungen nach immer längeren Arbeitszeiten daher „vollkommen fehl am Platz“. 

Verschiedene Arbeitgeberverbände hatten gefordert, die tägliche Höchstarbeitszeit durch ein maximales Wochen-Pensum zu ersetzen. Die NGG Südwestfalen spricht von einem „Irrweg“: „Jeder, der im Gastgewerbe arbeitet, weiß, dass Überstunden gerade in der Hochsaison dazugehören. Das Arbeitszeitgesetz sorgt aber dafür, dass das für den Einzelnen erträglich bleibt“, sagt Mura. Das Gesetz schreibe eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor, die – in klar geregelten Ausnahmefällen – auf zehn Stunden ausgedehnt werden könne.
„Zwölf-Stunden-Einsatz haut jedem die Füße weg“
Nach den Vorschlägen der Arbeitgeber wären extrem lange Schichten möglich, befürchtet die Gewerkschaft. „Ein Zwölf-Stunden-Einsatz an der Rezeption oder im Ausschank haut aber jedem die Füße weg“, so Mura. Ob die Betriebe solche Arbeitszeiten bräuchten, sei fraglich. Flexibilität habe für die Gastro-Mitarbeiter auch im Kreis Olpe schon immer zum Job gehört. 

Andernfalls hätten die Übernachtungsbetriebe dort kaum so viele Menschen empfangen können wie im letzten Jahr, ist sich Mura sicher. „Die Umsätze in der Beherbergung und in der Gastronomie steigen seit Jahren kräftig an. Statt den Arbeitsdruck weiter zu erhöhen, ist es Zeit, mehr Menschen einzustellen und die Leistung der Beschäftigten stärker anzuerkennen“, so die Geschäftsführerin. Allein im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im nordrhein-westfälischen Gastgewerbe nach amtlicher Statistik um drei Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche ging dagegen um 1,4 Prozent zurück.
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