NGG sieht im Kreis Olpe „alarmierenden Trend“ zum zweiten Job
Arbeitsmarkt
- Kreis Olpe, 11.10.2017
Kreis Olpe. Immer mehr Zweitjobber: Rund 5.300 Menschen im Kreis Olpe haben neben dem Haupterwerb noch einen Mini-Job – 36 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Südwestfalen beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Arbeitsagentur.
Mit Blick auf das Gastgewerbe kritisiert die Gewerkschafterin, die Branche dürfe nicht zur bloßen Minijobber-Domäne werden. „In Hotels, Pensionen und Restaurants brauchen wir mehr gelernte Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte. Aushilfen können auf Dauer keine Fachkräfte ersetzen.“ Schon heute seien die Klagen über fehlende Köche und Oberkellner groß. Doch die gewinne man nur, indem man gute Löhne zahle, so Mura weiter.
Mura plädiert dafür, dass ausgehandelte Tarifverträge künftig in allen Betrieben einer Branche gelten sollen – unabhängig davon, ob der Chef in einem Arbeitgeberverband ist oder nicht. „Zugleich muss sich die nächste Bundesregierung dringend um die Rente kümmern. Ein Großteil der Menschen, die heute auf einen Zweitjob angewiesen sind, wird im Alter mit Armutsbezügen leben müssen. Hier brauchen wir eine Haltelinie nach unten“, sagt Mura.