NGG kritisiert: Jeder achte Berufstätige im Kreis Olpe ist befristet beschäftigt


 von Symbol NGG
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Kreis Olpe. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die hohe Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse im Kreis Olpe kritisiert. Wenn rund 8000 Beschäftigte im Kreis – und damit 12,8 Prozent aller Arbeitnehmer – ohne Dauerperspektive arbeiteten, zeige dies eine Schieflage am Arbeitsmarkt, moniert die NGG Südwestfalen. Die Gewerkschaft bezieht sich hierbei auf Zahlen aus dem aktuellen Mikrozensus NRW.


Vor diesem Hintergrund fordert die NGG von der Politik, per Gesetz gegen „Jobs auf Zeit“ vorzugehen. „Seit Jahren haben wir auch in der Nahrungs- und Genussmittelbranche den Trend, dass Arbeitsverträge ohne besonderen Grund zeitlich begrenzt werden“, sagt Geschäftsführerin Isabell Mura. Anders als etwa bei einer Schwangerschaftsvertretung sei ein Großteil der Befristungen „kaum nachvollziehbar“. 

Das betreffe besonders Berufseinsteiger: „Jeder fünfte Beschäftigte zwischen 15 und 24 Jahren hat nur einen befristeten Job. Das schafft nicht nur große Unsicherheit, sondern erschwert auch die Familienplanung, die Wohnungssuche oder die Kreditaufnahme“, betont die Gewerkschafterin. Auch Frauen sind laut Mikrozensus im Kreis Olpe überdurchschnittlich oft von Zeitverträgen betroffen. 

Die NGG fordert die Abschaffung der sogenannten „sachgrundlosen Befristung“. Angesichts von deutschlandweit rund 2,8 Millionen befristeter Jobs gehöre dieses Thema unbedingt auf die Agenda im anstehenden Bundestagswahlkampf, so Mura.
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