NGG betont Wichtigkeit der Wahlen zum Betriebsrat

Warnung an Arbeitgeber


 von NGG
© NGG

Kreis Olpe. Beschäftigte bestimmen Ende Mai ihre Interessenvertreter für die nächsten vier Jahre. Vor diesem Hintergrund bezeichnet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten die Betriebsratswahlen als „Best-Practice-Beispiele in Sachen Demokratie“. Gleichzeitig warnt die NGG Unternehmen davor, die Wahlen zu unterlaufen: „Wer die Wahl von Betriebsräten behindert, der macht sich strafbar.“


Nach dem Betriebsverfassungsgesetz stehe darauf eine Geld- oder sogar Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr, sagt Isabell Mura von der NGG Südwestfalen. Nach Informationen der Gewerkschafterin hätten sich manche Arbeitgeber regelrecht auf die Schikane von Betriebsratskandidaten spezialisiert – „bis hin zu Geschäftsführungen, die ihre eigenen Getreuen auf die Liste setzen“. 

Mura weiter: „Es gibt fast genauso viele Betriebsräte wie Kommunalpolitiker. Auch die Wahlbeteiligung von rund 80 Prozent zeigt, wie gefragt die betriebsinternen Demokraten sind.“ Von der Aufteilung der Überstunden bis hin zur betrieblichen Weiterbildung – die Betriebsräte regelten die Belange der Beschäftigten und machten einen „enorm wichtigen Job“. Wer ihnen Steine in den Weg legt, dürfe nicht ungestraft davonkommen, so Mura. Die NGG Südwestfalen schlägt vor, dass Arbeitgeber, die massiv gegen Betriebsräte vorgegangen und deshalb straffällig geworden sind, einen Eintrag im Gewerbezentralregister bekommen sollen.
"Wahl ist ein Grundrecht"
Gerade den Chefs in kleineren Betrieben seien Betriebsräte häufig ein Dorn im Auge, sagt die Gewerkschafterin. „Doch für den Koch im Fünf-Mann-Lokal gilt genauso wie für die Technikerin in der Lebensmittelfabrik: Die Wahl von Vertretern, die sich um die Anliegen der Beschäftigten kümmern, ist ein Grundrecht.“ An Beschäftigte aus der Gastronomie und Hotellerie, der Ernährungsindustrie, dem Fleischer- und Bäckerhandwerk appelliert die NGG, ihr Wahlrecht wahrzunehmen.

Von einem Betriebsrat könne ein Unternehmen schließlich auch profitieren, fügt die NGG hinzu. Damit spielt die Gewerkschaft auf Studien an, die ergaben, dass eine Firma mit akzeptiertem und durchsetzungsstarkem Betriebsrat effizienter und produktiver arbeite.
Artikel teilen: