NGG beklagt große Einkommensunterschiede im Kreis Olpe
Tarifvertrag bedeutet 5 Euro mehr die Stunde
- Kreis Olpe, 29.06.2017
Kreis Olpe. Fünf Euro pro Stunde: So groß ist der statistische Unterschied bei der Bezahlung zwischen Betrieben mit und ohne Tarifvertrag. Im Kreis Olpe macht das je nach Betrieb und Branche für einen Großteil der Beschäftigten ein Einkommensgefälle von monatlich mehreren Hundert Euro aus. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin.
„Auch im Kreis Olpe haben wir viele Arbeitgeber, die sich um Branchenverträge drücken wollen“, kritisiert Mura. Die NGG mache sich deshalb für Flächentarifverträge stark. So müssen sich nordrhein-westfälische Hotels, Pensionen, Restaurants und Imbisse an einen allgemeinverbindlichen Tariflohn halten. Etwa auch in Brauereien, in der Getränkeabfüllung und in der Nährmittel- und Süßwarenindustrie habe man „solide tarifliche Standards“ bei Lohn und Arbeitsbedingungen durchgesetzt.
Nach Angaben der NGG sind die Unterschiede bei der Bezahlung besonders im Gastgewerbe immens. So bekommen Hotelfachleute, die nach Tarif bezahlt werden, etwa 21 Prozent mehr als ihre Kollegen ohne Tarifvertrag. Das ergab eine Umfrage der Plattform „lohnspiegel.de“. Demnach profitieren gerade Frauen: Sie haben für alle Branchen im Schnitt 9,2 Prozent mehr in der Tasche, wenn ihr Betrieb sie tariflich bezahlt.
Dabei werde der Staat auf der anderen Seite durch höhere Einkommen etwa bei der Renten-, Kranken- und Sozialversicherung entlastet. Mura: „Tausende Tarifverträge allein in NRW zeigen, wie gute Arbeit und faire Bezahlung aussehen – eine Win-win-Situation für die Beschäftigten und für die Wirtschaft.“