Netzwerktreffen der „Familienfreundlichen Unternehmen“

Anstöße durch Zertifizierungsprozess


Kürzlich fand das erste Netzwerktreffen der  „Familienfreundlichen Unternehmen“ statt. von privat
Kürzlich fand das erste Netzwerktreffen der „Familienfreundlichen Unternehmen“ statt. © privat

Kreis Olpe. Im vergangenen Jahr waren zehn Unternehmen angetreten, um das Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ zu erhalten. Nach einem Zertifizierungsprozess mit unter­schiedlichen Meilensteinen wurden im Februar 2017 neun Unternehmen durch die Landräte der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Kürzlich hat ein Netzwerktreffen stattgefunden, um über die aktuelle Situation zu sprechen.


Nach der Zertifikatsverleihung Anfang dieses Jahres haben nun alle verliehenen Zertifikate einen Platz an einem repräsentativen Ort im Unternehmen gefunden. „Sie sind Auszeichnung und Ansporn zugleich, an den gesetzten Zielen weiter zu arbeiten“ sagt Christiane Decker, Prokuristin der FM-Plast GmbH, Grevenbrück, bei dem durch das Kompetenzzentrum Frau & Beruf initiierten ersten Netzwerktreffen.

Alle Unternehmen hatten im Zertifizierungsprozess ihre Familienfreundlichkeit unter Beweis gestellt und versichert, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. „Mit der Verleihung der Zertifikate fangen viele Prozesse im Unternehmen erst an“, erklärt Susanne Halhuber, Klinik­direktorin der Celenus Fachklinik Hilchenbach GmbH. Mit Vergabe der Zertifikate geht eine Zielvereinbarung für die nächsten zwei Jahre einher, die bei der Re-Zertifizierung im Jahr 2019 eingefordert wird.
Interne Prozesse anstoßen
Um die Unternehmen auf ihrem Weg zu unterstützen und einen weiteren Austausch zu ermög­lichen, fand nun das erste Netzwerktreffen statt. „Es macht mir eine riesige Freude zu sehen, wie viel das Zertifikat schon jetzt in den Unternehmen bewirkt hat“, so Kristina Kraft vom Kompetenzzentrum Frau & Beruf.

Durch den Zertifizierungsprozess passierte einiges in den Unternehmen, Mitarbeiter wurden befragt, Ideen gesammelt und interne Prozesse angestoßen. Das Bewusstsein für das Thema „Familienfreundlichkeit“ wurde bei den Mitarbeitern im Unter­nehmen geschärft und die interne und externe Kommunikation der entsprechenden Maßnahmen vorangetrieben.
Familienfreundlichkeit punktet bei Bewerbern
Manche Ideen sind schneller umzusetzen als andere: So ist die Einbindung von Themen zur Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf im Intranet, in Mitarbeiterzeitschriften und Willkommensmappen oder die Einführung eines neuen Seminarangebots im Rahmen des Gesundheitsmanagements schnell umsetzbar. Anders als zum Beispiel die Einführung von Lebensarbeitszeit­konten, an der der DRK Kreisverband Siegen-Wittgenstein arbeitet.

Dass die Unternehmen mit ihrer Familienfreundlichkeit punkten, lässt sich bereits nach dem ersten Netzwerktreffen klar feststellen. Petra Giesler, Personalleiterin der Albrecht Bäumer GmbH & Co. KG, berichtet, dass die Darstellung des eigenen Unternehmens als familienfreundliches Unter­nehmen im Vorstellungsgespräch immer häufiger dazu führt, die Zusage eines Bewerbers zu erhalten.
Weitere Treffen geplant
Das Kompetenzzentrum „Frau & Beruf“ Siegen-Wittgenstein/Olpe bietet den zertifizierten Unter­nehmen weiterhin eine Plattform, um sich zum Thema Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf auszutauschen. Geplant sind weitere Treffen, die neben dem Austausch auch einen fachlichen Input bieten. Zum Ende dieses Jahres ist beispielsweise ein Workshop zur Implementierung eines Pflegescouts im Unternehmen vorgesehen.

Die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe ermöglichen zudem zehn Unter­nehmen, sich ihre Familienfreundlichkeit zertifizieren zu lassen. Der Zertifizierungsprozess startet im September 2017. Einige wenige Plätze sind noch an kleine und mittlere Unternehmen mit unter 250 Beschäftigten zu vergeben.

Interessierte Unternehmen wenden sich an das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Siegen-Wittgenstein/Olpe. Ansprechpartner ist Sebastian Hüpper (E-Mail: se.huepper@kreis-olpe.de, Tel. 02761/81-470).
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