Negative Zinsen sind die Konstante

Bilanzpressekonferenz der Sparkasse ALK


  • Kreis Olpe, 28.02.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Bernd Schablowski (links) und Heinz-Jörg Reichmann (2. von rechts) mit den Auszubildenden. Von 186 Beschäftigten sind 20 in der Ausbildung. von Barbara Sander-Graetz
Bernd Schablowski (links) und Heinz-Jörg Reichmann (2. von rechts) mit den Auszubildenden. Von 186 Beschäftigten sind 20 in der Ausbildung. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn/Lennestadt/Kirchhundem. Es ist ein hartes Geschäft für die Banken in den Tagen niedriger Zinsen und negativer Renditen. Das zeigte sich auch bei der Bilanzpressekonferenz der Sparkasse ALK am Mittwoch, 27. Februar, in der Sparkasse Attendorn.


„90 Prozent aller Anlagekassen weisen eine negative Rendite auf“, räumte Heinz-Jörg Reichmann, Vorstandvorsitzender der Sparkasse ALK ein. „Die Niedrigzinsphase frisst sich weiter in unsere Bilanz.“ Dieser Zustand hält nun seit vier Jahren an.

Doch Reichmann weiß auch, dass das eigentlich ein Luxusproblem ist. Ein Großteil der Kunden, insbesondere die Unternehmen, stehen finanziell hervorragend da. Daher benötigen sie keine Kredite bei der Sparkasse. Im Gegenteil, sie parken hier ihre Liquiditätsüberschüsse. „Uns bleibt nichts anderes über, als diese überschüssige Liquidität am Kapitalmarkt anzulegen. Und der lief 2018 eben dramatisch schlecht.“
Zahlen aus dem Jahr 2018:
Kundengeschäftsvolumen: Plus von 90 Millionen Euro auf 2,5 Milliarden Euro
Bilanzsumme: Plus von 66 Millionen Euro auf knapp 1,1 Milliarden Euro
Gesamtertrag: Minus von 1,4 Millionen Euro auf 27,4 Millionen Euro
Eigenkapital: konstant bei 120 Millionen Euro
Kreditvolumen:  Plus von 25 Millionen auf knapp 570 Millionen Euro, davon gut 300 Millionen Euro für Baufinanzierungen
Zinsüberschuss: Minus von 9,6 Prozent auf 18,3 Millionen Euro
Wertpapiergeschäft: Plus von 12,4 Millionen Euro auf 278 Millionen Euro
Aber Heinz-Jörg Reichmann und sein Vorstandskollege Bernd Schablowski konnten auch Positives berichten. „Das Versicherungsgeschäft stabilisiert sich auf einem hohen Niveau und auch Wertpapiere legen kräftig zu“, so Bernd Schablowski. „Neben Lebensversicherungen, die vor einiger Zeit noch totgesagt waren, sind auch Sach-, Kranken- und Pflegeversicherungen immer mehr gefragt.“
Gewinner des Deutschen Leasing Award
Mit einem Neugeschäft über 10 Millionen Euro hat die Sparkasse ALK sich auch den ersten Platz beim begehrten Deutschen Leasing Award wieder geholt. „Diese Erfolge gingen übrigens auf das Konto eines hochqualifizierten Teams im Firmenkundenbereich. Von sechs Unternehmens -Kundenberatern sind fünf Frauen“, erklärte Reichmann nicht ohne Stolz. „Und das ganze ohne Frauenquote.“ 
Fusion nein, Zusammenarbeit ja
Bei der Frage zu Fusionen verwies Heinz-Jörg Reichmann auf die Aussage seines Vorstandskollegen Dieter Kohlmeier von der Sparkasse Olpe-Wenden-Drolshagen: „Beide Institute sind leistungsfähig genug, um mittelfristig eigenständig zu existieren.“ Grundsätzlich begrüße man aber die Bereitschaft zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Zu einem Austausch der Verwaltungsräte sei es schon gekommen und eine Zusammenarbeit bei Projekten können man sich vorstellen. „Aber ohne die rechtliche Eigenständigkeit zu verlieren“, machte der Vorstandsvorsitzende deutlich.
Stiftungskapital: 3-Millionen-Grenze erreicht
Positiv sind auch die Nachrichten von der Sparkassen-Stiftung. Hier wurde das Kapital um weitere 250.000 Euro aufgestockt. „Wir haben jetzt drei Millionen Euro Stiftungskapital. Vor neun Jahren waren es 760.000 Euro.“ Knapp 80.000 Euro Ausschüttung aus der Stiftung wurden im Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Förderung der körperlichen und geistigen Mobilität von Senioren im vergangenen Jahr für den Bereich Attendorn aufgewendet. In diesem Jahr soll mit gleichem Schwerpunkt das Geld nach Lennestadt- und Kirchhundem fließen. „Hinzu kommen Spenden- und Sponsoringausschüttungen von rund 230.000 Euro für Vereine und zahlreiche Initiativen vor Ort.“
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