Milchbauern aus Belgien und Frankreich zu Besuch im Kreis Olpe
Gespräche über Preise und gemeinsames Vorgehen
- Kreis Olpe, 20.11.2017
Drolshagen/Olpe. Auf ihrer Tour durch Deutschland haben Milchbauern aus Frankreich und Belgien jetzt auch Halt in Olpe und Drolshagen gemacht. Bei dem dreitägigen Besuch, der die Landwirte aus den Nachbarländern von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern führte, war es vor allen Dingen der Austausch mit ihren deutschen Berufskollegen, der im Mittelpunkt stand. Hierzu eingeladen hatten die MEG Milch Board und das European Milk Board (EMB).
Nach dem Motto „Gemeinsam stärker“ engagiert sich auch die WAFAB (Wallonia Farmers Board) in Belgien, um den Mehrwert der eigenen Produkte zu steigern. Jürgen Müller schilderte Beispiele, wie die angeschlossenen Erzeuger gemeinsam agieren, um auf Augenhöhe mit Molkereien verhandeln zu können.
Silvia Däberitz, Geschäftsführerin des EMB, sieht durchaus Bewegung in Sachen Milchpreis und -markt. In den letzten Jahren habe sich viel getan bei den Erzeugern. Sowohl über die Milchboards als auch durch politische Organisationen wie das EMB seien Strukturen geschaffen worden, die es den Produzenten ermöglichen, sich ökonomisch und politisch stärker zu beteiligen. „Wir müssen diese Strukturen ausbauen und uns weiter stark engagieren. Das ist unsere Aufgabe. Aufgabe der Politik ist es, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der die Bündelung der Erzeuger tatsächlich unterstützt und der die Krisen vom Milchmarkt fernhält.“, so Däberitz. Als praktikablen Krisenmechanismus habe das EMB das sogenannte Marktverantwortungsprogramm (MVP) in die politische Diskussion gebracht.
Dass die Milchpreise die Kosten der Produktion widerspiegeln, ist ein wichtiges Ziel der Milcherzeuger in Europa. Dafür wollen sie sich auch in Zukunft gemeinsam engagieren.