Leichter Rückgang: 779 Ausbildungsverträge im Kreis Olpe abgeschlossen

Lehrstellenbilanz 2019


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779 Ausbildungsverträge wurden 2019 im Kreis Olpe abgeschlossen. von IHK Siegen
779 Ausbildungsverträge wurden 2019 im Kreis Olpe abgeschlossen. © IHK Siegen

Kreis Olpe/Siegen. 2.236 Lehrverträge haben die Industrie- und Handelsunternehmen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe im Jahr 2019 mit jungen Menschen abgeschlossen. Für den Kreis Olpe bedeutet dies einen leichten Rückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.


„Es war abermals ein sehr passables Lehrstellenjahr, auch wenn die Ausbildungsleistung gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent sank. Leider blieben etliche Stellen unbesetzt. Das verdeutlicht, dass noch mehr drin gewesen wäre. Dennoch sind wir mit dem Gesamtergebnis mehr als zufrieden.“ Mit diesen Worten bilanziert IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener das abgeschlossene Lehrstellenjahr.

Die Firmen versuchten mittlerweile „auf nahezu allen Kanälen“, die verfügbaren Potenziale auszuschöpfen. Die außerordentlich hohe Beteiligung an den regionalen Berufsmessen in Siegen, Bad Berleburg, im südlichen Siegerland und in Olpe, aber auch das betriebliche Engagement, über die „sozialen Medien“ an die jungen Menschen heranzutreten, sowie die sehr originelle Internetpräsenz zahlreicher Unternehmen verdeutlichten dies.
Hohes Niveau
Die leichten Rückgänge verteilen sich nahezu gleichgewichtig auf beide Kreise. Die 779 Ausbildungsverträge im Kreis Olpe bedeuten einen Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Siegen-Wittgenstein wurden 1.457 Verträge abgeschlossen. Dies entspricht einem Minus von exakt 2 Prozent.

Hierbei sei allerdings zu berücksichtigen, von welch hohem Niveau aus sich dieser Rückgang in beiden Kreisen vollziehe, betont Klaus Gräbener: „Mitte der 90er Jahre wurden in IHK-zugehörigen Unternehmen rund 1.500 Verträge abgeschlossen. Heute sind es rund 50 Prozent mehr. Und das Jahr für Jahr. Mit 1.113 Ausbildungsverträgen spielt sich bei uns dabei fast die Hälfte der gesamten Ausbildungsleistung in gewerblich-technischen Berufen ab. Nirgendwo in Nordrhein-Westfalen ist das industrielle Gewicht auf dem Lehrstellenmarkt größer als in Siegen, Wittgenstein und Olpe.“
Hoher Rückgang in der Gastronomie
Gehe es der Industrie gut, biete das gerade jungen Menschen optimale Ausbildungschancen. Es sei aus Sicht der IHK bemerkenswert, dass das Ausbildungsvolumen in den industriellen Metall- und Elektroberufen nur ganz knapp das hohe Vorjahresniveau verfehlt habe, während die Anzahl der Lehrverträge in den kaufmännischen Berufen um 3,4 Prozent gesunken sei.

Klaus Fenster: „Einen heftigen Rückgang von 27 Prozent verzeichneten wir im Hotel- und Gaststättengewerbe. In Siegen-Wittgenstein halbierte sich das Ausbildungsvolumen in diesen Berufen fast.“
Zuwachs bei Bankkaufleuten
Genau andersherum verhalte es sich im Handel. Hier blieben die Zahlen in Siegen-Wittgenstein stabil, während im Kreis Olpe einen Rückgang von 18 Prozent festgestellt wurde.“ Zuwächse gab es bei den Bankkaufleuten (+ 12,2 Prozent), leichte Rückgänge waren bei den Industriekaufleuten zu verzeichnen (- 5,1 Prozent).

Erhebliche Unterschiede gab es naturgemäß zwischen den einzelnen Kommunen im IHK-Bezirk. Im Kreis Olpe verzeichnete die IHK Zuwächse im Lehrstellenvolumen allein in der Stadt Olpe (+ 24 Prozent). Stabil zeigte sich hier die Zahl der geschlossenen Lehrverträge in Drolshagen und Finnentrop. Rückgänge waren in Attendorn (- 9 Prozent), Kirchhundem (- 7 Prozent), Lennestadt und Wenden (jeweils – 9 Prozent) zu beobachten.
Zuversichtliche IHK
Die IHK ist zuversichtlich, dass die Unternehmen alles daran setzen, dass am Ende möglichst wenige Stellen unbesetzt bleiben. „Fehlendes Personal ist aus Sicht etlicher Firmen ein wesentlicher Flaschenhals ihrer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Gerade deshalb sind sie sehr gut beraten, im Wettbewerb um geeignete junge Nachwuchskräfte ihre Alleinstellungsmerkmale auszuprägen“, hoben Klaus Gräbener und Klaus Fenster abschließend hervor.
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