Inkassoschreiben und Dating-Portale beschäftigen Verbraucherzentrale

Jahresbericht 2018


  • Kreis Olpe, 16.05.2019
  • Von Christine Schmidt
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Anne Hausmann, Leiterin der Verbraucherzentrale, stellte den Jahresbericht für 2018 vor. von Christine Schmidt
Anne Hausmann, Leiterin der Verbraucherzentrale, stellte den Jahresbericht für 2018 vor. © Christine Schmidt

Kreis Olpe/Altenhundem. Abzocke im Internet oder per Inkasso-Schreiben, Probleme beim Energiewechsel und Unklarheit beim Thema Dieselfahrverbot: Auch 2018 hatte die Verbraucherzentrale wieder viel zu tun, um Bürgern zu helfen und sie zu beraten. 10.344 Anfragen gab es im vergangenen Jahr.


Fest steht, dass die Fälle viel komplexer werden und länger dauern, erklärte Anne Hausmann bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2018 am Donnerstag, 16. Mai., im Büro der Verbraucherzentrale in Altenhundem. Dabei hat laut Hausmann vor allem die Abzocke über Dating-Portale im Internet zugenommen. Über Apps oder auch Facebook werben diese Portale und entpuppen sich dann schnell als monatliche Kostenfalle mit rund 90 Euro Gebühr.

Auch wenn die Beratungsanfragen im Bereich Telefon/Internet leicht zurückgegangen sind, gibt es immer wieder Probleme. „Bürger dringen nicht bis zum Anbieter durch und versumpfen in Hotlines. Jeder kennt das“, so Anne Hausmann. Selbst sie und ihr Team bräuchten manchmal Wochen, bis es eine Antwort gebe.
Mit neuen Konditionen überrascht
Außerdem passiere es bei Handyverträgen nach wie vor oft, dass Kunden von Konditionen überrascht werden, die im persönlichen Beratungsgespräch vor Ort nicht besprochen wurden. Mündliche Zusagen des Mitarbeiters waren am Ende nichts wert.

Gute Erfolge verzeichnete die Verbraucherzentrale beim Kampf gegen die Abzocke mit Inkassoschreiben. Da konnte vielen Kunden geholfen werden. Denn viele Unternehmen setzten viel zu hohe Gebühren an, so Hausmann. „Die Relationen stimmen einfach nicht. Da muss eine Deckelung her.“ Hausmann erklärte, dass auch viele Rechnungen von falschen Inkassobüros verschickt würden, die nach einem echten Schreiben aussähen.
Untergeschobene Energieverträge
Viele Verbraucher haben sich im Jahr 2018 auch Hilfe beim Energiewechsel geholt. Besonders am Telefon kommt es laut Anne Hausmann oft zu untergeschobenen Verträgen oder auch Preiserhöhungen, die nicht deutlich formuliert sind. Auch Insolvenzen von Energieversorgern sowie Bonuszahlungen, die im Endeffekt doch nicht ausgezahlt werden, gehören zu den Problemfeldern.   

Besonders der Dieselskandal hat 2018 für viele Fragen bei den Bürgern gesorgt. Das bekam auch die heimische Verbraucherzentrale zu spüren. Ob Fahrverbote, Wertverluste oder Musterfeststellungsklage – das Team von Anne Hausmann wurde mit Anfragen zu dem Thema überrannt.
Vorträge und Aktionen für Bürger
Um die Bürger nicht im Dschungel der Finanzen und Unklarheiten allein zu lassen, gab es auch 2018 wieder viele Aktionen und Vorträge der Verbraucherzentrale. Immerhin: 54.460 Euro konnte mit ihrer Hilfe eingespart werden.  „Uns ist es wichtig, zu helfen und zu zeigen, dass der Verbraucher nicht machtlos ist“, sagte Hausmann abschließend.
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