Industrieumsätze klettern im In- und Ausland weiter

Region weiterhin stark


Die Umsätze der heimischen Industrie sind in den letzten Monaten erneut angestiegen. von Symbol IHK Siegen
Die Umsätze der heimischen Industrie sind in den letzten Monaten erneut angestiegen. © Symbol IHK Siegen

Kreis Olpe/ Siegen. „Unsere Industrieunternehmen sind nach wie vor gut im Tritt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres steigerten sie ihre Umsätze im gesamten IHK-Bezirk um satte 7,1 Prozent. Wir liegen damit deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 4,7 Prozent. Sowohl die Zuwächse im Inland von 6,7 Prozent als auch die im Ausland von 7,7 Prozent können sich angesichts der weiterhin sehr instabilen außenwirtschaftlichen Gesamtlage mehr als sehen lassen.“ Mit diesen Worten kommentiert IHK-Präsident Felix G. Hensel die aktuellen Umsatzzahlen der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit 50 und mehr Beschäftigten.


Besonders erfreulich ist aus seiner Sicht auch die Beschäftigtenentwicklung. Felix G. Hensel: „Ende Juli waren in der heimischen Industrie alleine in diesen Unternehmen über 1000 Beschäftigte mehr in Lohn und Brot als im Sommer 2017. Der Zuwachs von knapp 2 Prozent ist mehr als zufriedenstellend.“ In Siegen-Wittgenstein stiegen die Industrieumsätze um 4,1 Prozent. Im Inland erzielten die Unternehmen ein Plus von 4,7 Prozent, im Ausland betrug die Steigerung 3,5 Prozent. Noch kräftiger steigerten die Unternehmen im Kreis Olpe ihre Leistung. Hier betrug der Umsatzzuwachs 11,9 Prozent.

Im Ausland realisierten die Unternehmen ein sattes Plus von 17,1 Prozent, im Inland lag der Zuwachs immerhin bei 9,1 Prozent. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Fast alles, was nah am Auto unterwegs ist, brummt nach wie vor. Zahlreiche der wichtigen KFZ-Zulieferer sitzen im Kreis Olpe. Sie haben in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch kluge Internationalisierungsstrategien sowohl Umsätze als auch Beschäftigtenzahlen im Inland stabilisiert und weiter ausgebaut. Allenfalls fehlende Fachkräfte könnten sich hier zum Flaschenhals der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung auswachsen.“
Erhebliche Anstrengungen
Dem wiederum versuchten die Firmen durch erhebliche Anstrengungen in ihrer betrieblichen Erstausbildung zu begegnen. Mit Erfolg, wie die hohe Zahl an Ausbildungsverträgen in beiden Kreisen eindrucksvoll unterstreiche. Die heimischen Unternehmen, die im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung unterwegs sind, liegen mit den in den ersten sieben Monaten erzielten 1,91 Milliarden Euro Umsatz um 5,4 Prozent über den Vorjahresergebnissen. Felix G. Hensel:

„Dies ist durchaus ein Lichtblick, denn in diesen Zahlen spiegeln sich auch die Umsätze der heimischen Gießereien, die noch immer mit erheblichen strukturellen Verwerfungen auf den Märkten zu kämpfen haben. Hier scheint es zumindest partiell bei den für den Maschinenbau gefertigten Produkten wieder etwas nach oben zu gehen, obwohl die erzielten Preise weiterhin zu wünschen übrig lassen.“
Ertrag nicht gleich Umsatz
Die heimischen Maschinenbauunternehmen selbst steigerten ihre Umsätze um 13,7 Prozent auf über 1,72 Milliarden Euro. Die Hersteller von Metallerzeugnissen verzeichneten bis Ende Juli einen Umsatzzuwachs von 7,3 Prozent. Sie erlösten in diesem Jahr bereits 2,44 Milliarden Euro. „Nun sind Umsätze keine Erträge. Und es geht auch nicht allen Firmen gut. Insofern sind die Daten vorsichtig zu interpretieren. Dennoch verdeutlichen die Zuwächse, dass unsere Industrieunternehmen in der Breite nach wie vor hervorragend aufgestellt sind. Bleiben einschneidende Überraschungen aus, dürfte 2018 für unser verarbeitendes Gewerbe ein insgesamt sehr gutes Jahr werden“, bilanziert Klaus Gräbener die aktuellen Zahlen.

„Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem die zahlreichen internationalen Gefahrenherde der stabilen Entwicklung relativ schnell ein jähes Ende bereiten können. Schließlich hält kein Aufschwung ewig. Und wer hoch klettert, kann eben auch tief fallen.“
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