IHK-Vollversammlung stellt 50.000 Euro für Gutachten bereit

„Mit A 45-Brücken auf die Überholspur kommen“


Die von Sperrung betroffene A45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid. von Sven Prillwitz/Stadt Lüdenscheid
Die von Sperrung betroffene A45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid. © Sven Prillwitz/Stadt Lüdenscheid

Kreis Olpe/Siegen. „In Südwestfalen und weit darüber hinaus drohen durch die Vollsperrung der A45 erhebliche Rückgänge bei Aufträgen, Umsätzen und Beschäftigung. Je länger der Neubau dauert, desto höher wird das Risiko, dass durch die Kostennachteile Unternehmensstandorte nicht mehr zu halten sind.“ IHK-Präsident Felix G. Hensel lässt keinen Zweifel daran, wie schwerwiegend sich die durchtrennte „Lebensader“ der Region auswirken könnte.


Gerade für die in den beiden Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein weit überdurchschnittlich stark vertretenen produzierenden Betriebe seien intakte und leistungsfähige Straßen- und Schienenverbindungen existentiell wichtig.

Felix G. Hensel zur Lage: „Der volkswirtschaftliche Schaden der Brückensperrung ist erheblich, daran gibt es keinen Zweifel.“ Um Beschleunigungspotenziale beim Brückenneubau offenzulegen, stelle die IHK Siegen 50.000 Euro für Gutachten zur Verfügung. Diese Studien wolle man in den kommenden Wochen mit anderen Industrie- und Handelskammern sowie dem Verkehrsverband Westfalen auf den Weg bringen.

Lüdenscheid womöglich nicht die einzige Achillesverse

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse dürften auch aus einem anderen Grund einen hohen Wert aufweisen. Niemand könne derzeit ausschließen, dass auch an anderen Brücken der A 45 oder auf den eingerichteten Umleitungsstrecken vergleichbare Schäden auftreten, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Diese Brücken müssen nun noch zusätzlichen Belastungen standhalten. Jetzt könnte sich rächen, dass jahrelang zu wenig in Asphalt und Beton investiert wurde. Das muss sich ändern, und zwar grundlegend und schnell.“

Die Forderung der IHK an Politik und Verwaltung ist unmissverständlich: Die heimischen Autobahnbrücken müssen mit maximaler Geschwindigkeit modernisiert werden. In seiner Resolution appelliert das höchste IHK-Gremium an die Entschlossenheit und Geschlossenheit aller beteiligten Akteure. Wo immer möglich, müssten Verfahrensschritte im Planungsprozess gleichzeitig stattfinden, um Zeit zu sparen.

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