IHK: „Fachkräftemangel wird sich weiter ausbreiten“
In zehn Jahren fehlen 19.000 Fachkräfte
- Kreis Olpe, 12.10.2016
Kreis Olpe. „Schon heute spüren zahlreiche Unternehmen den Fachkräftemangel, insbesondere bei schweißtechnischem Personal sowie im Pflegebereich sind die Engpässe offenkundig. In Zukunft wird sich dieser Mangel in immer mehr Wirtschaftsbereichen ausbreiten.“ Hierauf weist IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster mit Blick auf aktuelle empirische Untersuchungen des „IHK-Fachkräftemonitors NRW“ hin. Vollziehe sich die Entwicklung so weiter, fehlten bereits in zehn Jahren rund 19.000 Personen im regionalen Beschäftigungssystem. Das seien mehr Menschen als heute in Attendorn beschäftigt sind.
Dies jedenfalls ergebe sich aus dem Fachkräftemonitor NRW, der sowohl das Arbeitsangebot als auch die Arbeitsnachfrage und damit mögliche Fachkräfteengpässe für akademisch und beruflich Qualifizierte bis zum Jahr 2030 erhebe. Das Instrument biete für die genaue Analyse des Fachkräftemangels eine solide Datenbasis. Insgesamt würden Trends für über 100 Berufsgruppen auf verschiedenen Qualifikationsebenen aufgezeigt. Dabei erlaube der Fachkräftemonitor einen detaillierten Blick auf Branchen, Regionen, Zeiträume und erforderliche Qualifikationen. Klaus Fenster: „Zwar werden aus Sicht der Unternehmen überwiegend berufliche Qualifikationen zu einem knappen Gut. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch Akademiker gesucht werden. Die Gruppe der Akademiker stellt zwar nur rund ein Zehntel des gesamten Defizits von rund 19.000 Personen. Dennoch fehlen bereits heute in der Region einige Hundert Ingenieure.“
Zudem habe die IHK die Servicestelle Fachkräftesicherung eingerichtet, die bisher bereits mehr als 400 Kontaktgespräche geführt sowie mehr als 150 Unternehmen besucht habe. „Die aufsuchende Beratung trägt unser Know-how bei der Personalentwicklung und beim ‚Finden und Binden’ von Mitarbeitern effektiv an unsere Unternehmen heran“, erklärt Dagmar Gierse, Beraterin in der Servicestelle. Die IHK unterstütze damit insbesondere kleine und mittelständische Betriebe in ihrer Personalplanung und helfe, betriebliche Altersstrukturen zu analysieren und qualifikatorische Bedarfe abzuklären. Interessierte Unternehmen können sich zur Vereinbarung von Beratungsgesprächen gerne an Dagmar Gierse (0271 3302-204) oder Burhan Demir (-330) wenden. (LP)