IHK-Arbeitskreis befasst sich mit der Zukunft der LKW
CO2-Werte sollen deutlich sinken
- Kreis Olpe, 05.10.2019
Siegen/Olpe. „Der Diesel wird uns im Schwerlastverkehr noch lange begleiten. Dafür sprechen seine hohe Energiedichte und die fehlende Infrastruktur für alternative Antriebe in anderen Teilen der Welt.“ Viel mehr wollte Manfred Kuchlmayr zum weltweit mit Abstand verbreitetsten Lkw-Antrieb gar nicht sagen.
Iveco ist erfahren im Einsatz unterschiedlicher Technologien: „Batteriebetriebene Lkw sind schnell 3 Tonnen schwerer. Da bleiben beim Fernverkehr keine Arbeitsplätze mehr.“ Antriebe mit Brennstoffzelle seien generell teuer und eher für lange Strecken geeignet, allerdings empfindlich für Erschütterungen. Oberleitungs-Lkw hingegen seien eher für autonomen Verkehr geeignet, erläuterte der Unternehmenssprecher.
Für eine kontroverse Diskussion sorgte bei den Sitzungsteilnehmern das Thema Lkw-Stellplätze: Karl-Hermann Metz, Projektleiter A45 beim Landesbetrieb Straßenbau NRW, stellte den aktuellen Ausbaustand dar. Das Problem sei schon seit langem bekannt. Bundesweit fehlten nach Schätzungen mehr als 30.000 Stellplätze. Bis heute wurden bereits 14 Rastanlagen entlang der A45 zwischen Dortmund und hessischer Landesgrenze ausgebaut.
„Um Gefahren durch unzulässiges Parken, etwa auf den Verzögerungsstreifen der Ausfahrten zu vermeiden, bräuchten wir demnach deutlich mehr Stellplätze. Wir wollen den Schwerlastverkehr ja auf den Autobahnen halten. Deshalb müssen wir diese Möglichkeiten auch schaffen.“ Aktuell warte der Landesbetrieb auf neue Prognosezahlen des Bundesverkehrsministeriums (BMVI), um den Ausbau weiter vorantreiben zu können.
Auf heftige Kritik stieß im Arbeitskreis, dass technische Systeme zur digitalen Ermittlung und Kommunikation freier Stellplätze an die LKW-Fahrer im Ausbau kaum berücksichtigt würden. Arno Rudolph, Versandleiter der Walzen Irle GmbH: „Wir leben im digitalen Zeitalter. Die technologische Entwicklung ist mittlerweile derart vorangeschritten, dass der Aufwand hierfür, gemessen am volkswirtschaftlichen Ertrag, überschaubar sein dürfte!“ IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer sagte zu, in beiden Fragen auf das hierfür zuständige BMVI zuzugehen.