Heß bestätigt Gespräche über mögliche Fusion der Sparkassen im Kreis Olpe

Überlegungen für dauerhaften Fortbestand


  • Kreis Olpe, 27.03.2018
  • Von Sven Prillwitz
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Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. von Archiv Sven Prillwitz
Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. © Archiv Sven Prillwitz

Kreis Olpe/Finnentrop. Die Bürgermeister der sieben Kommunen und die Vorstände der Sparkassen im Kreis Olpe trafen sich Mitte März zu Sondierungsgesprächen, in denen es um eine mögliche Fusion ging. Das hat Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß am Dienstag, 24. März, auf Anfrage bestätigt. Eine konkrete Vereinbarung sei nicht geschlossen worden.


Die seit Jahren andauernde Niedrigzinsphase, zunehmende Regulatorik, demografischer Wandel und Digitalisierung: Das seien die vier zentralen Herausforderungen, die insbesondere kleinere Institute vor immer größeren betrieblichen Aufwand und damit „vor immer größere Probleme stellen“, sagte Heß. „Daher müssen wir gucken, wie wir dauerhaft weiter bestehen bleiben können.“ Allein von der Zinsmarge etwa könnten die Sparkassen mittlerweile nicht mehr leben, zudem müssten Kosten gespart werden.

Eine Lösung könnte die Fusion der Sparkasse Finnentrop mit den Sparkassen Olpe-Drolshagen-Wenden und Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem sein. Dieser Wirtschaftsraum biete sich schon aus geografischen Gründen an, aber auch weil die Sparkassen damit eine „Größenordnung, die längere Zeit zukunftsfest wäre“ schaffen könnten, so Heß. Die Bezeichnung „Kreissparkasse“ lehne er dabei allerdings ab, weil die Kommunen und nicht der Kreis Träger der Kreditinstitute sind.
Weder wirtschaftlicher noch zeitlicher Druck
Da die drei Sparkassen im Kreis „nach wie vor erfolgreich“ und „sehr vertriebsstark“ seien, bestehe kein akuter Handlungsdruck – weder wirtschaftlich noch zeitlich, sagte Finnentrops Bürgermeister. Gleichwohl sei es sinnvoll, „vier bis fünf Jahre im Voraus“ zu planen. Außerdem müsste die Gewichtung der einzelnen Sparkassen geklärt werden. Ein Aspekt, der Heß besonders wichtig ist und besonderer Sorgfalt bedürfe, weil die Sparkasse Finnentrop derzeit die „kleinste Einheit“ bildet, aber eben leistungsstark sei.

Auch wenn sich eine „kreisinterne“ Lösung anbiete, prüfen Gemeinde und Sparkasse Finnentrop laut Heß auch andere mögliche Optionen. So sei auch ein Zusammenschluss mit den Vereinigten Sparkassen im Märkischen Kreis, die ihren Hauptsitz im benachbarten Plettenberg hat, eine „denkbare mögliche Geschichte“.

Die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem teilte auf LokalPlus-Anfrage mit, sich zu der Angelegenheit erst dann äußern zu wollen, „wenn es etwas zu vermelden gibt“. Lennestadts Bürgermeister Stefan Hundt, derzeit Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse A-L-K, gab ebenfalls keinen Kommentar zu den Gesprächen ab.

Anfragen an die Sparkassen Olpe-Drolshagen-Wenden und Olpes Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzenden Peter Weber waren am Dienstag aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich. Sobald hier Informationen vorliegen, wird dieser Artikel aktualisiert.
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