Gewerkschaft NGG fordert mehr Job-Chancen für Geflüchtete
Integration in die Berufswelt
- Kreis Olpe, 16.02.2018
Kreis Olpe. Wenn der Koch aus Syrien kommt: Im Kreis Olpe ist bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt „noch deutlich Luft nach oben“. Das jedenfalls sagt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Rund 600 Menschen mit Fluchthintergrund waren nach Angaben der Arbeitsagentur hier im vergangenen Dezember auf Job-Suche – darunter 301 Syrer, 100 Iraker und 77 Afghanen.
„Geflüchtete haben es besonders schwer, einen Job zu finden“, sagt NGG-Geschäftsführerin Isabell Mura. Neben der Arbeitserlaubnis fehlten oft die nötigen Sprachkenntnisse oder eine ausreichende Schulbildung. Gut zwei Jahre nach der großen Zuwanderungswelle macht die NGG Druck: Es sei „höchste Zeit für mehr Anstrengungen von Politik und Wirtschaft, um Schutzsuchenden eine bessere Chance auf dem heimischen Arbeitsmarkt zu geben. Doch auch sie selbst müssen sich aktiv um einen Job kümmern.“
„Viele Hotels und Gaststätten im Kreis Olpe, aber auch Betriebe der Ernährungsindustrie dürften sich über neue Bewerber freuen. Und sie bieten Asylbewerbern, die bislang keine Anerkennung haben, eine Brücke ins berufliche und gesellschaftliche Leben.“
Die Zuwanderung biete angesichts des Facharbeiterbedarfs, den es in vielen Bereichen gebe, riesige Möglichkeiten – für Unternehmen und Schutzsuchende gleichermaßen, so Mura weiter. An die Adresse der Betriebe macht die Gewerkschafterin jedoch deutlich: „Es darf keine Aufweichung des Mindestlohns oder der Dokumentationspflichten geben. Wer nach Deutschland geflüchtet ist, hat eine Chance verdient und darf nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt werden.“