Fachkräftepotenzial für Frauen: Gute Noten für die Region
Studie der FH Südwestfalen
- Kreis Olpe, 05.02.2017
Südwestfalen. Im Auftrag der Südwestfalen Agentur, von Sauerland Initiativ und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis mbH hat die Fachhochschule Südwestfalen am Standort Meschede unter Leitung von Prof. Dr. Anne Jacobi jetzt in einer Marktforschungsstudie untersucht, welche Bedürfnisse Frauen an einen Wohnort und ihren Lebensmittelpunkt haben, welche Aspekte von Lebensqualität für sie wichtig sind und welche Wünsche in den verschiedenen Lebensphasen an Unternehmen und Arbeitgeber bestehen.
„Südwestfalen bietet nicht nur viel Grün, sondern auch eine starke Wirtschaft“, erklärt Prof. Dr. Anne Jacobi von der FH Südwestfalen die Ausgangslage. Dabei gehe es nicht nur darum, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die Region zu begeistern, sondern auch Frauen als potenzielle Fachkräfte für die Besetzung von Stellen in den heimischen Unternehmen im Blick zu haben. „Es ist daher von großer Bedeutung zu ermitteln, welche Ansprüche und Bedürfnisse sie an einen Arbeitgeber, aber auch an eine Region stellen, in der sie leben und arbeiten wollen“, so Anne Jacobi weiter.
Handlungsbedarf besteht nach Auswertung der Studie vor allem dort, wo das Verhältnis von „Wichtigkeit“ und „Zufriedenheit“ auseinanderklafft: Mehr als 92 Prozent der Befragten stuften das Thema Sicherheit als wichtig ein; nur 70 Prozent sagten aber, dass sie derzeit keine Angst hätten, alleine durch die Stadt zu gehen. Deutliche Abweichungen gibt es auch bei den Kriterien „Kulturelle Angebote“ und den Einkaufsmöglichkeiten, während der Aspekt „Wohnortnahe Schule oder Kita“ mit einer Zufriedenheit von 86,4 Prozent die Wichtigkeit von 75,0 Prozent sogar noch übertrifft.
Den Bogen zur „Vision Südwestfalen 2030“ und zur Politik schlägt Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH: „Wer sich ins Aufgabenheft geschrieben hat, ‚Inbegriff für gutes Leben und Arbeiten’ zu sein, muss die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen von Frauen als potenzielle Fachkräfte nicht nur berücksichtigen, sondern auch verinnerlichen und entsprechende Strukturen entwickeln.“ Besondere Bedeutung komme hier der bewährten Zusammenarbeit mit den fünf Kreisen, den Kommunen und den Unternehmen zu. Mit diesen Partnern gelte es, die Ergebnisse zu analysieren und Möglichkeiten zu erarbeiten, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Auch mit Blick auf das südwestfälische Regionalmarketing seien die Ergebnisse der Studie die Bestätigung, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen: „Wir haben attraktive Arbeitgeber, gute Karrierechancen und hervorragende Lebensbedingungen. Wir müssen sie aber auch deutlich und über die Region hinaus kommunizieren“, so Winterberg.