Fachkräfte, Digitalisierung und Verkehrsinfrastruktur bewegen Wirtschaft in Südwestfalen
- Kreis Olpe, 19.06.2018
Kreis Olpe/Iserlohn. Großen Zuspruch bei den Mitgliedern des Bundes- und des Landtages sowie des EU-Parlamentes fand der „Parlamentarische Abend Südwestfalen“ der IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen, zu dem die Präsidenten der drei Kammern eingeladen hatten. „Im Team für Südwestfalen“ arbeiten die drei IHKs schon seit vielen Jahren in unterschiedlichen Projekten zusammen.
„Die Infrastruktur für Südwestfalen muss zukunftsfest gemacht werden. Dazu gehört, dass die Planungs- und Baukapazitäten für heimische Projekte gesichert werden, Schwertransportrouten beschleunigt umzusetzen sind und vor allem die stündliche ICE-Anbindung an Berlin und Köln erhalten bleiben muss.“
Jetzt seien die gesamten Wertschöpfungsketten mit Hilfe von Digitalisierungsinstrumenten neu anzupassen, so Rother. „Es darf keine Benachteiligung unserer Region, unserer Wirtschaft und der Menschen gegenüber den Ballungszentren beim Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen im Gigabit-Bereich geben. Wir brauchen eine deutlich schnellere Umsetzung der laufenden und zukünftigen Förderverfahren. Die Breitbandkoordinatoren in Südwestfalen leisten gute Arbeit und müssen weiterhin unterstützt werden.“
Aktuell beschäftigen die Betriebe in den südwestfälischen IHK-Bezirken deutlich über 670.000 Menschen, mehr als je zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,2 Prozent, mancherorts deutlich darunter und damit nah an der Vollbeschäftigung. Es wird schwieriger, den Fachkräftebedarf der Unternehmen in der Region zu decken, und daher betonte Hensel:
„Nach wie vor brechen junge Leute ihre Ausbildung in Betrieb oder Hochschule ab oder bleiben orientierungslos im ‚Übergangssystem‘ stecken. Falsche Erwartungen können nur durch realistische Einblicke in Unternehmen korrigiert werden. Fast ein Drittel der Auszubildenden hat inzwischen das Abitur – dieser Entwicklung muss das Gymnasium als ‚neue Hauptschule‘ endlich Rechnung tragen. Eine reine Studienorientierung reicht nicht. Lehrer brauchen deshalb verpflichtend eigene Einblicke in Unternehmen.“ Denn bei einem Punkt waren sich auch alle drei Präsidenten einig: „Die duale Berufsausbildung ist nicht nur Grundlage für die Fachkräfteversorgung, sie kann Motor für Innovation sein.“