Einbruch im Tourismus: 46 Prozent weniger Gäste im Kreis Olpe

Gewerkschaft fordert Öffnungsperspektive für Hotels und Gaststätten


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Warten auf Gäste: Restaurants, Kneipen und Hotels sind seit Monaten im Corona-Lockdown. Die Gewerkschaft NGG fordert von der Politik eine Öffnungsstrategie für die Branche. von NGG
Warten auf Gäste: Restaurants, Kneipen und Hotels sind seit Monaten im Corona-Lockdown. Die Gewerkschaft NGG fordert von der Politik eine Öffnungsstrategie für die Branche. © NGG

Kreis Olpe. Die Corona-Pandemie hat 2020 für einen heftigen Einbruch im heimischen Tourismus gesorgt. In den Kreis Olpe kamen im vergangenen Jahr nur noch rund 139.000 Gäste besucht – ein Minus von 120.000 Urlaubern bzw. 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen sank um 40 Prozent auf 363.000 (-245.000). Das geht aus einer Übersicht des Statistischen Landesamts. (IT.NRW) hervor.


Die starken Rückgänge lassen auch bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Alarmglocken läuten. „Das Gastgewerbe erlebt eine historisch einmalige Krise, die auch die Beschäftigten mit voller Wucht trifft. Jetzt müssen Bund und Länder endlich einen Plan vorlegen, wie es im März weitergehen soll“, so Lars Wurche, Gewerkschaftssekretär der NGG-Region Südwestfalen.

Vielen Betrieben droht das Aus

„Hotels, Pensionen, Restaurants und Kneipen sind schon seit Anfang November geschlossen. Wenn die Politik jetzt keine Öffnungsperspektive bietet, droht vielen Betrieben das Aus und den Beschäftigten Arbeitslosigkeit“, betont Wurche.

Entscheidend seien einheitliche Auflagen und detaillierte Hygienekonzepte in den Betrieben. „Die Beschäftigen haben bereits im letzten Sommer gezeigt, dass sie geeignete Hygienekonzepte optimal umsetzen können, um sich zu schützen und den Gästen ein sicheres Restauranterlebnis zu ermöglichen“, so die NGG.

Kurzarbeitergeld reicht nicht

Zugleich sieht die Gewerkschaft die Politik in der Pflicht, die Einkommenseinbußen der Beschäftigten in Kurzarbeit auszugleichen. „Wer das Gastgewerbe über viele Monate schließt, muss auch die Folgen für die Arbeitnehmer bedenken. Wir brauchen dringend ein Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro im Monat“, so Wurche.

Selbst wenn Hotels und Gaststätten schrittweise wieder öffnen dürften, sei ein Großteil der Beschäftigten noch monatelang auf das Kurzarbeitergeld angewiesen. Ohne eine Aufstockung kämen die Menschen damit aber nicht über die Runden.

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