DGB-Region Südwestfalen: Gute Stellen-Bewerber Relation in der Region

NRW Ausbildungsreport


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. „Zwei Drittel der Auszubildenden bescheinigen ihren Betrieben eine gute Ausbildungsleistung“, betont Anja Weber, die Vorsitzende des DGB NRW, mit Blick auf den Ausbildungsreport 2019 der DGB-Jugend NRW.


Es sei gut, dass sich viele Unternehmen ihrer Ausbildungsverantwortung stellten, doch gebe es innerhalb der Ausbildung immer noch gravierende Mängel, die es schnellstens zu beseitigen gelte. „Auszubildende berichteten von regelmäßigen Überstunden, ungenügender Ausbildungsvergütung und der regelmäßigen Zuweisung von Aufgaben, die absolut nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Die Arbeitgeber dürfen sich daher nicht wundern, wenn weniger Jugendliche diese Berufe ergreifen. Sie müssen die tiefsitzenden Probleme angehen und eine Qualitätsoffensive starten, um mehr Jugendliche als Auszubildende zu gewinnen“, so die DGB NRW-Vorsitzende.

Der generell in der Öffentlichkeit erweckte Eindruck, dass es genügend Ausbildungsplätze gebe, sei nach wie vor nicht zutreffend. In NRW gibt es nur in fünf von 30 Arbeitsagenturbezirken ein auswahlfähiges Angebot. Zwei dieser Arbeitsagenturbezirke finden sich in der DGB-Region Südwestfalen in Siegen und Meschede-Soest.

In Siegen liegt das Verhältnis zwischen gemeldeten Berufsausbildungsstellen und Bewerber bei 1,53. Im Agenturbezirk Meschede-Soest liegt diese sogenannte Stellen-Bewerber Relation bei 1,23. Den Schwerpunkt der Studie bildet das Thema Digitalisierung.
Digitalisierung ist Schwerpunkt der Studie
„Unsere Befragung zeigt deutlich, dass dieses Thema enorme Bedeutung für die Auszubildenden hat“, sagt Svenja Thelen, Jugendbildungsreferentin für die DGB-Region Südwestfalen. „Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, dass Aspekte der Digitalisierung in ihrem zukünftigen Beruf von großer Relevanz sind, allerdings fühlen sich nur 60 Prozent gut auf diese Herausforderung vorbereitet.“ Hier brauche es mehr Qualifizierung, an der es aber derzeit noch fehle.

„Nur knapp die Hälfte aller Auszubildenden wird gezielt für die Nutzung digitaler Technologien qualifiziert. Mit der Dauer der Ausbildung sinken diese Werte. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf, um die Ausbildung zukunftsfest zu machen.“ Unterstützen können dabei Personal- und Betriebsräte sowie Jugend- und Auszubildendenvertretungen, wie die Jugendbildungsreferentin betont.

„In Ausbildungsbetrieben mit einer Interessensvertretung fühlen sich weitaus mehr Auszubildende gut auf die Digitalisierung vorbereitet. Das unterstreicht eindrucksvoll die wichtige Rolle der Mitbestimmung für die Arbeitswelt 4.0.“.
Auszubildende sehen sich schlecht auf digitale Medien vorbereitet
Die Studie zeigt auch, dass sich ein Drittel der Auszubildenden nur ausreichend oder mangelhaft auf die digitalen Medien und Technologien vorbereitet fühlt. Ein Grund dafür ist auch die zum Teil schlechte Ausstattung der Berufskollegs, die von den Auszubildenden kritisiert wird. „Hier muss ein enormer Finanzierungsstau überwunden und in gute Ausstattung investiert werden“, so Thelen.
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