DGB-Landesvorsitzende Anja Weber zu Besuch in der DGB-Region Südwestfalen


Mina Schellschläger, André Arenz, Sandra Grimm, Petra Schönauer, Anja Weber, Ingo Degenhardt, Bernd Peters, Jürgen Weiskirch und Sarah Eisbach (von links) hatten viel zu besprechen. von DGB
Mina Schellschläger, André Arenz, Sandra Grimm, Petra Schönauer, Anja Weber, Ingo Degenhardt, Bernd Peters, Jürgen Weiskirch und Sarah Eisbach (von links) hatten viel zu besprechen. © DGB

Kreis Olpe. Bei ihrer Rundreise durch die elf DGB-Regionen in NRW machte die neue DGB-Landesvorsitzende, Anja Weber, Station im südwestfälischen Siegen.


In dem zweistündigen Gespräch tauschte sich die neue Landes-Chefin über die aktuelle Lage in den drei Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und dem Hochsauerlandkreis aus. Regionsgeschäftsführer Ingo Degenhardt hielt fest: Vor Ort widme man sich mit besonderer Aufmerksamkeit dem Bereich der beruflichen Bildung, der Arbeitsmarktpolitik, den Auswirkungen der Digitalisierung, der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, der bevorstehenden Regionale 2025 und dem Einsatz für mehr Demokratie und gegen Rechtsextremismus.

Die Landesvorsitzende informierte sich zudem über die Arbeit in den drei DGB-Kreisverbänden. Über die jeweiligen Schwerpunkte vor Ort berichteten die Vorsitzenden für den Kreis Olpe, André Arenz, für den Hochsauerlandkreis, Bernd Peters und Ingo Degenhardt in seiner ehrenamtlichen Funktion als Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein.
Zunehmende Digitalisierung
Übereinstimmend stellten die Gesprächspartner, unter ihnen auch der Geschäftsführer des ver.di Bezirks Südwestfalen, Jürgen Weiskirch, fest, dass vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung die Themen sichere Arbeit und Standortsicherung weiter in den Fokus rücken, ebenso wie die sich verändernden Anforderungen der Beschäftigten an die Arbeitszeit im Zusammenhang mit der eigenen Lebensplanung, der Kindererziehung und der Pflege von Angehörigen. Zudem ist aus Gewerkschaftssicht bezahlbarer Wohnraum für Arbeitnehmer von großer Bedeutung.

Für Anja Weber sind drei Themen besonders wichtig. Erstens eine selbstbestimmtere Arbeitszeit, um Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen. Dabei ginge es immer um zwei Seiten einer Medaille, so Weber: „Die Beschäftigten brauchen mehr Freiheit, die eigene Arbeit zu gestalten und mehr Schutz, um eine Entgrenzung von Arbeit zu verhindern.“ Ein zweites wichtiges Thema sei die DGB Initiative NRW 2020. Vor gut drei Jahren formulierten die Gewerkschaften das Ziel, durch eine nachhaltige Entwicklung der nordrhein-westfälischen Wirtschaft mit mehr öffentlichen und privaten Investitionen 500.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bis 2020 zu schaffen.
Anja Weber sieht guten Weg
„Wir sind auf einem guten Weg“, so die Feststellung von Anja Weber. Neben der Schaffung neuer Arbeitsplätze müsse aber die Umwandlung von geringfügiger in reguläre Beschäftigung eine wichtigere Rolle spielen. Das gleiche gelte für eine Steigerung der Frauenerwerbsquote. Zu diesen Themen sind auch die drei Kreisverbände politisch unterwegs. Auch das dritte große Thema des Landes-DGB, dass die Gewerkschaften jünger werden müssen, ist in der DGB-Region schon gut verankert. Gerade erst im letzten Jahr hat sich die DGB-Jugend Siegen-Wittgenstein gegründet.

Abschließend betonte der Gast aus der Landeshauptstadt in Bezug auf die starke und für das Land so wichtige Industrieregion, dass der wirtschaftliche Erfolg bei den Menschen ankommen muss. Das setze aber auch eine intakte Verkehrsinfrastruktur voraus.
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