Deutsche Unternehmen stehen im Fokus von Cyberkriminellen

Sparkassen-Unternehmer-Forum


Rund 90 Teilnehmer informierten sich über „Cyberkriminalität“ und ihre gefährlichen Angriffe. von Sigrid Mynar
Rund 90 Teilnehmer informierten sich über „Cyberkriminalität“ und ihre gefährlichen Angriffe. © Sigrid Mynar

Olpe. Das Sparkassen-Unternehmer-Forum am Mittwochabend, 20. November, in Olpe beleuchtete ein aktuelles Problemfeld: Deutsche Wirtschaftsunternehmen stehen im Fokus von weltweit agierenden Cyberkriminellen.


Dabei geht es um die gesamte kriminelle Bandbreite, angefangen beim Informations- und Know-How-Diebstahl, über digitale Erpressung bis hin zu unspezifischen Angriffen durch Ransomware, die eine hohe Gefahr für die IT-Infrastruktur von Unternehmen bedeuten. 

Dieter Kohlmeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden, beschrieb in seinen Eingangsworten an die Teilnehmer, mit welcher Intension die Veranstaltungsreihe organisiert wird: Eine Mischung aus Information und Kommunikation zur Intensivierung der guten Beziehungen zu Firmen- und Gewerbekunden. 
90 Teilnehmer informieren sich
Rund 90 Freiberufler, Unternehmer, Geschäftsführer und leitende Angestellte informierten sich über „Cyberkriminalität“ und ihre gefährlichen Angriffe. Wie groß das Risiko ist, zeigt der starke Anstieg  - 2017 gaben drei von vier Unternehmen an, Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage erlebt zu haben –, der große wie kleine Unternehmungen betrifft und einen geschätzten wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 55 Milliarden Euro pro Jahr alleine in deutschen Firmen verursacht.
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Deutsche Unternehmen stehen im Fokus von Cyberkriminellen
Aber zunächst wurde es interaktiv: Die Forum-Teilnehmer bekamen ein Login zu einer kurzen, internetbasierten Befragung, deren Ergebnisse zeitgleich auf einem Bildschirm erschienen.
  • Frage 1: Wurde auch Ihr Unternehmen schon bedroht oder gehackt bzw. ist es schon einmal zu Produktivitätseinschränkungen aufgrund eines IT-Ausfalls gekommen? 61% antworteten mit Ja, 39% mit Nein
  • Frage 2: Wie hoch schätzen Sie das Risiko, dass Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen versehentliche Schäden verursachen? 60% entschieden sich für Ja, 40% für Nein
  • Frage 3: Glauben Sie, dass Sie bzw. Ihre IT-experten in Ihrem Unternehmen die Gefahren der Cyber-Kriminalität hinreichend einschätzen? 52% glaubten, das sei so, 48% antworteten mit Nein
Dann wurden Fakten geliefert: Referent und Experte für Cyber-Risiken und Cyber-Security Nikolaus Staples schilderte in seinem Vortrag konkrete Beispiele für mögliche Datenlecks. Risiken im betrieblichen Alltag, die so manchem Zuhörer verblüffend bekannt vorkamen. 
Daten sind Rohstoffe des 21. Jahrhunderts
Er fand launige Anekdoten zu diesem ernsthaften Themenkomplex, die klar machten: Kein Unternehmen darf die kriminelle Energie der Hacker und die erforderlichen Schutzmaßnahmen unterschätzen, denn Daten sind die Rohstoffe des 21. Jahrhunderts und profitable Geldquellen für Verbrecher. Als sehr hohes Sicherheitsrisiko bezeichnete der Referent die Mitarbeiter und deren oft unsensibler und argloser Umgang mit IT-Risiken. 

Im ansprechenden Plauderton, aber dennoch drastisch wurde den Teilnehmern vor Augen geführt, was geschehen kann, wenn sie Datenschutz nicht ernst genug nehmen: Sie gefährden ihr Unternehmen und machen sich unter Umständen sogar selbst strafbar. 
 von Sigrid Mynar
© Sigrid Mynar
Nikolaus Stapels: „Es gibt zwei Arten von Unternehmen: Solche, die schon gehackt wurden und solche, die es noch werden.“ Seine Praxiserlebnisse für diese These, hinterließen beim Publikum nachdenkliche Mienen. Aber der IT-Security-Profi, schilderte nicht nur die Gefahren und Risiken, er bot auch Lösungen an. 

Die ständige Sensibilisierung und Schulung der IT-Experten sei dabei unerlässlicher Bestandteil, wiederholte er. Auch Grundlagenkenntnisse über Haftung und Rechte, Pflichten und Aufgaben sollten Unternehmen zum eigenen Schutz unbedingt besitzen. Beruhigend endete der kurzweilige Vortrag mit Hinweisen, wie Unternehmen ihre finanziellen Schäden durch Cyber-Versicherungen deutlich begrenzen können.

Wilhelm Rücker, Vorstandsmitglied der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden, ermutigte in seinem Schlusswort ebenfalls dazu, die individuellen Leistungen und Vorteile einer Versicherung im Einzelfall vorausschauend zu besprechen.
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