Deutsche Genossenschaften hoffen auf positive Entscheidung

Weltkulturorganisation UNESCO tagt in Äthiopien


Dienstleister für die Landwirtschaft: Die Raiffeisen-Warengenossenschaften. von RWGV-Pressebüro
Dienstleister für die Landwirtschaft: Die Raiffeisen-Warengenossenschaften. © RWGV-Pressebüro

Kreis Olpe. Genossenschaften im Kreis Olpe und in ganz Deutschland blicken in diesen Tagen mit Spannung nach Äthiopien. In der dortigen Hauptstadt Addis Abeba tagt Ende des Monats die Weltkulturorganisation UNESCO. Unter anderem wird über die Aufnahme des Genossenschaftsgedankens in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ entschieden.


Auf Initiative der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Sachsen wurde die Genossenschaftsidee 2014 als einziger deutscher Beitrag für die Aufnahme in die Weltliste immaterieller Kulturgüter ausgewählt worden.

Genossenschaften sind in Deutschland stark verbreitet. Die 5.100 Genossenschaften hierzulande zählen rund 20 Millionen Mitglieder. Mit ihren 600.000 Beschäftigten und 35.000 Ausbildungsplätzen sind sie ein wichtiger Teil der mittelständischen Wirtschaft. Auch der Kreis Olpe ist „Genossenschaftsland“. Neben zwei Kreditgenossenschaften sind hier eine landwirtschaftliche, eine Wohnungsbau-, drei Schüler- und zwei sonstige Genossenschaften vertreten. Im täglichen Leben sind Genossenschaften präsenter, als häufig vermutet. Von Brot, Käse und Wurst zum Frühstück bis zum Glas Rotwein am Feierabend produzieren und liefern uns Genossenschaften Lebensmittel für den täglichen Bedarf.
Westfälischer Genossenschaftsverband zuversichtlich
Was alle Genossenschaften verbindet, ist die Förderung der eigenen Mitglieder. Genossenschaften sind nicht fremden Kapitalgebern oder dem Allgemeinwohl, sondern nur den (wirtschaftlichen) Interessen ihrer Mitglieder verpflichtet. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch demokratische Strukturen, Regionalität und hohe Transparenz aus. Die Entwicklungsländer erhoffen sich von den Genossenschaften außerdem Antworten auf ihre drängendsten Fragen wie die Beseitigung von Hunger und Ungleichheit oder die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. 

Diese starken Argumente, so ist die Hoffnung der heimischen Genossenschaften, sollten auch die Teilnehmer der UNESCO-Konferenz bei ihrer Entscheidung positiv stimmen. Hinsichtlich der Entscheidung bei der UNESCO-Konferenz zeigt sich Ralf Barkey, Vorstandsvorsitzender des über 700 Mitglieder zählenden Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands, optimistisch. „Ich bin zuversichtlich, dass der Genossenschaftsidee die Eintragung in die Weltliste immaterieller Kulturgüter gelingt.“
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