Corona-Krise: 37 Prozent aller Beschäftigten im Kreis Olpe in Kurzarbeit

Arbeitslosigkeit steigt deutlich


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Die Corona-Pandemie wirkt sich massiv auf den Arbeitsmarkt im Kreis Olpe aus. von Symbol Nils Dinkel
Die Corona-Pandemie wirkt sich massiv auf den Arbeitsmarkt im Kreis Olpe aus. © Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. „Die Zahl der Arbeitslosen ist im April deutlich gestiegen, die Folgen der Pandemie machen sich wie erwartet nun auch in der statistischen Auswertung bemerkbar“, erklärt Daniela Tomczak, Leiterin der Siegener Arbeitsagentur. Im Kreis Olpe waren 3.237 Menschen ohne Arbeit.


„Für gewöhnlich spüren wir im April eine Frühjahresbelebung, die die Arbeitslosigkeit sinken lässt. In diesem Monat ist es zu deutlich weniger Einstellungen gekommen als in den vergangenen Jahren und nur noch wenige Branchen melden offene Stellen“ erläutert Tomczak.

Die anhaltende Pandemie wirkt sich auch auf die Zahl der Anzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit aus. Seit Anfang März haben die Arbeitgeber aus nahezu allen Branchen verstärkt auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgegriffen, die Zahl der Anzeigen und der betroffenen Arbeitnehmer ist auf ein Rekordniveau gestiegen.
Stärkere Auswirkungen als bei Finanzkrise
Zwischen dem 1. März und dem 26. April sind für den Agenturbezirk 3.918 Anzeigen eingegangen, betroffen wären 74.235 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Zum Vergleich: In der Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 wurden im Agenturbezirk Siegen im Jahr 2009 knapp 1.200 Anzeigen mit rund 39.000 Beschäftigten gestellt.

„Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass nicht jede angezeigte verkürzte Arbeit auch so umgesetzt wird. Die realisierte Kurzarbeit erfahren wir erst mit Abrechnung durch die Arbeitgeber“, ergänzt Tomczak.
Deutlicher Anstieg im Kreis Olpe
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Olpe ist im April gestiegen. Insgesamt waren 3.237 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 422 Personen oder 15 Prozent mehr. Im Vergleich zum April des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 718 Personen bzw. 28,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,2 Prozent (+0,8 Prozentpunkte).

Von Anfang März bis zum 26. April sind im Olpe insgesamt 1.401 Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitergeld eingegangen. Betroffen waren 30.101 Arbeitnehmer.
Mehr als 1.700 Ausbildungsplätze
Bis April 2020 sind im Kreis Siegen-Wittgenstein und im Kreis Olpe insgesamt 3.334 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 1.949 Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres gemeldet haben. Auf einen Bewerber kommen damit im Agenturbezirk 1,7 Ausbildungsplätze. Zurzeit sind noch 897 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.

Gleichzeitig sind noch 1.726 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jeden unversorgten Bewerber 1,9 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerbern um 262 gesunken, die Zahl der Ausbildungsstellen ist um 238 gesunken.
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