Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem


  • Kreis Olpe, 05.03.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Heinz-Jörg Reichmann und Bernd Schablowski (r.) mit dem Abschlussjahrgang der Bankkaufleute 2017 (v. l .): Özge Arik, Laura Allgayer, Lukas Kropp, Hendrik Wirth, Lisa Knoche. Nicht dabei: Versicherungskauffrau Melina Six. von Barbara Sander-Graetz
Heinz-Jörg Reichmann und Bernd Schablowski (r.) mit dem Abschlussjahrgang der Bankkaufleute 2017 (v. l .): Özge Arik, Laura Allgayer, Lukas Kropp, Hendrik Wirth, Lisa Knoche. Nicht dabei: Versicherungskauffrau Melina Six. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. „Der Provisionsertrag steigt, kann aber den weiter rückläufigen Zinsertrag nur zum Teil kompensieren.“ So lässt sich die Jahresbilanz der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem (ALK) auf den Punkt bringen. Für den Vorstand bleibt dabei das wichtigste Kapital das Vertrauen der Kunden, das machte Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Reichmann auf der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag, 3. März klar. „Wir haben uns zunächst gegen ein Verwahrentgeld entschieden“, so das klare Statement des Bankvorstanden.


Schwierige Rahmenbedingungen wie der Niedrigzins und die zunehmenden Regularien, die immer mehr Personal binden, machen das Bankgeschäft in diesen Tagen nicht leicht. So lag die Bilanzsumme bei 1,06 Milliarden Euro, was ein Rückgang um gut 6 Prozent bedeutet. „Aber“, macht Reichmann deutlich, „das ist eine geplanter Rückgang der Bilanzsumme, um strukturell unabhängiger von einzelnen Einflussfaktoren zu werden und sie auf breitere Schultern zu stellen“.

Das Kundengeschäftsvolumen hat sich hingegen um 14 Prozent auf  gut 2,3 Milliarden Euro gesteigert. „Dabei geben wir nicht einen Kredit um jeden Preis“, machte der Vorstandsvorsitzende klar. „Kredite müssen auch für den Kunden noch tragfähig sein bei steigenden Zinsen.“ Doch von steigenden Zinsen ist man weit entfernt.
Bilanzgewinn von 770.000 Euro für 2016
Das zeigt sich auch beim Zinsüberschuss, der auf 21,1 Millionen Euro sank, was ein Rückgang von 8,6 Prozent macht. Das Problem: Rund 75 Prozent des Ertrags der Sparkasse ergeben sich aus dem Zinsüberschuss. Bei den Provisionen hingegen konnte man einen Überschuss von über acht Millionen erzeugen und ein deutliches Plus um 3,6 Prozent vermerken.

Das macht wiederum eine Gesamtsumme auf der Haben-Seite von 29,4 Millionen Euro. Doch dem gegenüber stehen die Personal- und Sachkosten. Unterm Strich bleibt so für 2016  ein Bilanzgewinn von 770.000 Euro. „Das ist immer noch ein zufriedenstellendes Ergebnis“, kommentierte Heinz-Jörg Reichmann. Aber 61.000 Euro weniger als im Vorjahr.
Personal- und Sachkosten auf dem Prüfstand
Um diesem Trend entgegen zu wirken, werden die Faktoren geprüft, die man in der Hand hat. Dazu gehören die Personal- und Sachkosten. „Wir fragen uns schon, muss jede Stelle neu besetzt werden und investieren da, wo es notwendig ist, aber nicht in alles.“

Auch unwirtschaftliche Standorte werden geprüft. „Das bedeutet schon mal schmerzhafte Einschnitte, aber immer noch unter dem Aspekt des öffentlichen Auftrages, eine flächendeckende Versorgung sicher zu stellen.“
Kreditzusagen unter Vorjahreswert
Auch die Kreditzusagen liegen mit 67 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 102 Millionen Euro. „Die im vergangenen Jahr eingeleitete vertriebliche Neuausrichtung  hat hier noch nicht so gezündet wie erhofft“, gab der Vorstandsvorsitzende zu.

Reichmanns Vorstandskollege Bernd Schablowski zog im Hinblick auf das Gesamtvolumen der Kredite im Firmenkundenbereich eine positive Bilanz. „Mit knapp 211,3 Millionen Euro liegen die Firmenkundenkredite fast vier Prozent über dem Vorjahr. Die Unternehmen investieren weiter in Wachstum.“

Auch bei den Firmen- und Gewerbekunden kann Bernd Schablowski positive Zahlen vermelden. Nach einem Plus von 30 im Jahre 2015 kamen 2016 nochmals 40 Unternehmen neu zur Sparkasse ALK hinzu. Auch im Privatkundenbereich kamen 181 Neukunden hinzu. Ebenfalls gut unterwegs ist die Sparkasse ALK im Leasinggeschäft. „Im Vergleich  mit 66 anderen Sparkassen liegen wir hier auf dem zweiten Platz.“
Wachstum beim Einlagengeschäft
Steigende Zahlen gibt es auch beim Einlagengeschäft. Ob Privatkunden oder Firmenkunden, beide Bereiche konnten ein Wachstum verzeichnen. Auch bei der Verwaltung von Wertpapieren geht es bergauf. Immer mehr in den Fokus rückt die Beratung und damit das Provisionsgeschäft. „Wir wollen eine ganzheitliche Beratung für unseren Kunden, den wir kennen. Da ist aber auch noch Potential, um besser zu werden“. 

Über 200.000 Euro hat die Sparkasse an Spenden und Sponsorengelder ausgeschüttet, das Stiftungskapital wurde um 263.000 Euro erhöht und beträgt jetzt 2,25 Millionen Euro. Die von der Stiftung erwirtschafteten Erträge kommen ausschließlich gemeinnützigen Projekten in Attendorn, Lennestadt und Kirchhundem zu Gute.

„Die Welt ohne Zinsen ist für alle eine Herausforderung, sowohl für Sparer, wie auch für Berater und Banker. Doch es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken“, so das Resümee von Heinz-Jörg Reichmann.
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