7.300 Vollzeit-Beschäftigte im Kreis Olpe arbeiten zum Niedriglohn

IG BAU kritisiert Lohn-Drückerei


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Die Floristik gehört zu den Branchen , in den sich viele Beschäftigte mit Mini-Löhnen begnügen müssen, kritisiert die IG BAU. von IG Bau
Die Floristik gehört zu den Branchen , in den sich viele Beschäftigte mit Mini-Löhnen begnügen müssen, kritisiert die IG BAU. © IG Bau

Kreis Olpe. 40 Stunden Arbeit pro Woche und trotzdem bleibt es klamm im Portemonnaie: Aktuell arbeiten im Kreis Olpe 17 Prozent aller Vollzeit-Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Insgesamt rund 7.300 Menschen erzielen trotz voller Stundenzahl ein Einkommen unterhalb der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.350 Euro brutto im Monat.


Darauf hat die Gewerkschaft IG BAU hingewiesen. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor. „Dass selbst eine Vollzeitstelle häufig nicht ausreicht, um finanziell halbwegs abgesichert zu sein, ist alarmierend“, sagt Friedhelm Kreft, Bezirksvorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd.

In der Region zählten unter anderem die Landwirtschaft, die Gebäudereinigung und die Floristik zu den Branchen, in denen besonders wenig gezahlt werde.
Schwindende Tarifbindung
Grund dafür sei auch die schwindende Tarifbindung. „Je mehr Firmen aus Tarifverträgen aussteigen, desto schlechtere Karten haben die Beschäftigten. Es droht eine immer tiefere Spaltung des Arbeitsmarktes“, warnt Kreft. „Aber auch die Politik ist am Zug.

Sie sollte mehr für die Tarifbindung tun“, erklärt Kreft und nennt das Beispiel des Maler- und Lackiererhandwerks: Dort haben Gesellen Anspruch auf einen tariflichen Mindestlohn von 13,50 Euro pro Stunde. Zum Vergleich: Der gesetzliche Mindestlohn liegt aktuell bei 9,35 Euro pro Stunde.
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