Firma Behle für Ausbildungspreis der Handwerkskammer nominiert

Bauunternehmen aus Würdinghausen


Übergabe der Nominierungsurkunde für den Ausbildungspreis (von links): HwK-Geschäftsführer Fabian Bräutigam, Esther Lepper-Hedrich, Firmenchef Matthias Behle und Ausbildungsbetreuer Dirk Droste. von Kathrin Dictus/Handwerkskammer Südwestfalen
Übergabe der Nominierungsurkunde für den Ausbildungspreis (von links): HwK-Geschäftsführer Fabian Bräutigam, Esther Lepper-Hedrich, Firmenchef Matthias Behle und Ausbildungsbetreuer Dirk Droste. © Kathrin Dictus/Handwerkskammer Südwestfalen

Würdinghausen. Das Bauunternehmen Egon Behle ist für den Ausbildungspreis der Handwerkskammer Südwestfalen nominiert worden. Die Ausbildungsquote liegt immer über zehn Prozent. Diese Zahl spricht für sich. Kein Wunder, dass 80 Prozent der Mitarbeiter „Eigengewächse“ sind.


Die „Chemie stimmt“ bei der Bauunternehmung Egon Behle. „Wir bilden stark aus, sehen darin Kontinuität“, beschreibt Firmenchef Matthias Behle den eingeschlagenen Weg. Und für Nachwuchswerbung wird eine Menge getan. 

Was hinter der Strategie zur Nachwuchsgewinnung steckt, erfuhr der Geschäftsführer der HwK-Südwestfalen, Fabian Bräutigam, bei der Übergabe der Nominierungsurkunde. Begleitet wurde er von Rüdiger Schnüttgen, dem Leiter Ausbildungswesen bei der Arnsberger Kammer, und Esther Lepper-Hedrich von der Sparkasse Atttendorn Lennestadt Kirchhundem als Vertreterin der Sparkassen in Südwestfalen, die den Wettbewerb sponsern.
Drei Plätze pro Jahr vergeben
70 Mitarbeiter, darunter zehn Auszubildende, beschäftigt der Betrieb zurzeit. „Gute Facharbeiter, die alle sattelfest in ihrem Beruf sitzen“, bescheinigt Behle seinem Team. Bislang seien alle Ausbildungsplätze besetzt worden, in der Regel drei pro Jahr. Dafür macht sich Ausbildungsbetreuer Dirk Droste stark: „Wir wür-den niemanden bekommen, wenn wir nicht selbst aktiv werden.“ Die Jugendli-chen müssten ganz anders abgeholt werden als noch vor zehn bis 15 Jahren.

So setzt er auf die enge Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort und bietet überdurchschnittlich viele Praktikumsplätze an: Allein im Jahr 2017 lernten sieben Schüler während ihres Praktikums die Bauberufe kennen.

Gelohnt hat sich auch der „Praktische Tag“ mit der Sekundarschule Hundem-Lenne: 42 Achtklässler erhielten an verschiedenen Stationen einen Einblick in das Handwerk. Lehrer der umliegenden Schulen werden einmal im Jahr zu einem Info-Tag eingeladen.
Unterstützung für lernschwache Jugendliche
Offen ist das traditionsreiche Unternehmen auch für lernschwache Jugendliche von Förderschulen. Ihnen die Tür für einen Einstieg in die Ausbildung zu öffnen, ist dem Unternehmer wichtig: Sie bekommen gute Unterstützung und Lernhilfen.

Mit einer Maßnahme, die Auszubildende und Ausbilder in den Wintermonaten laut Handwerkskammer gleichermaßen begeistert, punktet Behle seit einem Jahr: Ein Altgeselle vertieft mit ihnen gemeinsam das Erlernte. Bereits von Anfang an werden die Azubis zudem von einem Paten begleitet, der sie schult, aber auch bei Problemen ein offenes Ohr hat. „Hier ist die Hemmschwelle einfach geringer als beim Vorgesetzten“, weiß der Firmenchef aus Erfahrung.
Entscheidung fällt Mitte September
Ein Punkt, der für Ausbilder Droste unerlässlich ist, ist die Zusammenarbeit und der Kontakt mit den Eltern. Ohne dieses „Dreieck“ – Betrieb, Auszubildender und Elternhaus gehe es nicht. In der Regel werden die Azubis nach Bestehen der Prüfung, wenn die Voraussetzungen stimmen, und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung gegeben sind, übernommen.

Ob der Kirchhundemer Betrieb das Rennen in der Wettbewerbskategorie „Leistungen und Erfolge“ macht, wird erst am 14. September verraten. Beim „Treffpunkt Handwerk“, dem Jahresempfang der Handwerkskammer, im bbz Arnsberg werden die Sieger prämiert. Der Sieger in der Kategorie „Leistungen und Erfolge“ erhält 2000 Euro.
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