Dura-Standort bleibt bis Ende 2017 erhalten

Beschäftigte stimmen Schlichterspruch zu / Stellenabbau vereinbart


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 von Katharina Runte
© Katharina Runte

Die Dura-Beschäftigten haben am Donnerstag, 28. Juli, dem Schlichtungsspruch mit großer Mehrheit zugestimmt. Eine Stellungnahme der Geschäftsleitung war auf Nachfrage zunächst nicht zu erhalten. Mit dem Schlichtungsspruch soll eine Zukunft der Dura-Standorte im Sauerland, darunter Selbecke, über 2017 hinaus möglich gemacht werden. Das Personal soll bis Dezember 2017 schrittweise auf 532 Stellen reduziert werden.


„Für die Dauer der Schlichtungsvereinbarung, also bis zum 31. Dezember 2017, bleibt der Standort Selbecke in jedem Fall gesichert", heißt es in einer Stellungnahme der IG Metall zur Entscheidung der Dura-Beschäftigten. Für Torsten Kasubke, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis und Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerseite, ist der Vorschlag der Landesschlichtungsstelle „ein tragfähiger Kompromiss, der eine Zukunft der Dura-Standorte über 2017 möglich macht. Das war unser erklärtes Ziel. Die Parteien haben sich verpflichtet, bis zum 31. August die Vereinbarung in Form von Betriebsvereinbarungen und Tarifverträgen verbindlich umzusetzen."
IG Metall: „Das tut weh"
Kasubke erinnerte daran, dass viele Beschäftigte ihre Zustimmung zu dem Schlichtungsspruch gegeben haben, obwohl dies für viele auch die Zustimmung zum Jobverlust bedeutet. „Das macht man nicht leichtfertig. Das tut weh. Ich hoffe, dass der Arbeitgeber das bei seinen Beratungen bedenkt und dem Schlichtungsspruch ebenfalls zustimmen wird", so der Metaller, der der Landesschlichterin Anja Weber ausdrücklich für ihre Bemühungen dankte. „Unser Vorschlag, eine Schlichtung einzuschalten, war der richtige Weg. Es war und bleibt unser Auftrag, den Fortbestand von Dura im Sauerland zu gewährleisten und die Situation für alle Beteiligten zügig zu klären – gerade für diejenigen, die ihren Arbeitsplatz verlieren könnten", so Kasubke weiter.
Was die Vereinbarung vorsieht
• Zu den einzelnen Vereinbarungen gehören einerseits Pläne zur Steigerung der Produktivität und Senkung des Krankenstands. • Die Maßnahmen zur Mehrarbeit sind vorerst bis zum 31. Dezember diesen Jahres genehmigt. • Bestimmte Fertigungslinien, die Dura zurzeit in Plettenberg fertigen lässt, langfristig in Plettenberg bleiben. Sollten etwaige Ersatzpläne zur Steigerung der Produktivität funktionieren, verblieben auch weitere Fertigungslinien im Sauerland. • Der Personalabbau soll möglichst sozialverträglich gestalten werden. Dazu gehört unter anderem eine Regelung zur Altersteilzeit. Über einen zu erwartenden Sozialplan werde in Kürze verhandelt, so die IG Metall. • Eine ständige Einigungsstelle soll eventuell anfallende Differenzen zügig im Sinne der Fortführung von Dura im Sauerland klären.
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