Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis und Sparkasse Finnentrop prüfen Zusammenschluss


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 von Symbol Nils Dinkel
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Finnentrop/ Märkischer Kreis. Die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis und die Sparkasse Finnentrop prüfen eine Fusionierung. Unter gewissen Rahmenbedingungen könnten laut Pressemitteilung beider Geldinstitute Mehrwerte für die Kunden geschaffen werden.


Insbesondere die Bankenlandschaft in Deutschland ist durch regulatorische Anforderungen und die andauernde Niedrigzinsphase unter Druck geraten. Kein anderes Land in Europa kennt die Strukturen der kommunal getragenen Sparkassen und der Genossenschaftsbanken. Diese im Vergleich zum europäischen Durchschnitt eher kleinen Institute haben vor allem dazu beigetragen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 in Deutschland schnell und erfolgreich überwunden wurde.

Gleichwohl stellt die Europäische Bankenaufsicht an die kleineren erfolgreichen Sparkassen ähnliche Anforderungen wie an die großen Geschäftsbanken. Der bürokratische und regulatorische Mehraufwand kann wegen der Niedrigzinsphase nur noch bedingt aufgefangen werden. Hinzu kommen die Auswirkungen der Digitalisierung – Bankgeschäfte werden häufig von zu Hause aus getätigt – und die demographische Entwicklung.
Regional verankerte Institute
Dies führt in der ganzen Bundesrepublik zu Zusammenschlüssen von Sparkasse und Volksbanken. Betriebswirtschaftlich ist das auch sinnvoll, weil der Aufwand pro Einheit ähnlich groß ist, sich der Zusammenschluss mehrerer Institute somit rechnet. Auch die Verwaltungsräte der Vereinigten Sparkassen im Märkischen Kreis und der Sparkasse Finnentrop haben sich mit den Zukunftsaussichten der Institute befasst. Sowohl die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis als auch die Sparkasse Finnentrop sind regional verankerte und am Markt durch gelebte Kundennähe nach wie vor erfolgreiche Kreditinstitute.

Per 31. Dezember 2017 verfügt die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis über eine Bilanzsumme von 1696 Millionen Euro, die Sparkasse Finnentrop über 325 Millionen Euro. Bei der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis wurden im Jahresdurchschnitt 2017 310 Mitarbeiter beschäftigt, in Finnentrop waren es 72. 
Ausarbeitung der Rahmenbedingungen
Ein Zusammenschluss der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis und der Sparkasse Finnentrop könnte den oben genannten Rahmenbedingungen erfolgreich begegnen, die Stärken der Institute in Zukunft transferieren und Mehrwerte für die Kunden schaffen. Deshalb haben die Verwaltungsräte beider Sparkassen die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Ziel beschlossen, die Sparkasse Finnentrop mit der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis zu fusionieren.

Von großem Vorteil werden die direkt angrenzenden Geschäftsgebiete insbesondere entlang der Lenne gesehen, wo auf kommunaler Ebene bereits in der Vergangenheit z.B. mit der Regionale 2013, der gemeinsamen LEADER-Region und der Musikschule Lennetal gemeinsame Projekte erfolgreich umgesetzt wurden. Alle Bürgerinnen und Bürger des gemeinsamen Geschäftsgebietes würden von der Größe und Ertragskraft einer gemeinsamen Sparkasse profitieren.
Sparkassen schließen Kündigungen aus
Im Zusammenhang mit der Prüfung eines Zusammenschlusses ist es den Verwaltungsräten beider Häuser wichtig herauszustellen, dass alle Mitarbeiter beider Sparkassen auch künftig dringend benötigt werden, also betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Einige kostenpflichtig ausgelagerte Bereiche können im Fall des Zusammenschlusses durch Mitarbeiter der fusionierten Sparkasse übernommen werden, so dass nennenswerte Fremdkosten entfallen würden. Vertreter beider Verwaltungsräte und die Vorstände haben nun die Aufgabe, in den nächsten Wochen ein gemeinsames Konzept für eine Fusion, wenn möglich zum 1. Januar 2019, zu erarbeiten.
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