Böse Überraschung aufgedeckt

Erneuerung des Kapellendachs bringt mehr Kosten mit sich als gedacht


  • Finnentrop, 30.06.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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„Wir brachen nochmals dringend finanzielle Hilfe“, sagt Reinhard Tilke. Der Vorsitzende des Friedhofkapellenvereins Heggen appelliert an die Großzügigkeit der örtlichen Firmen und Privatpersonen.


Zurzeit wird das Dach der Friedhofskapelle erneuert. Die beauftragte Dachdeckerfirma „Luke“ hat am Mittwoch das alte Dach abgeräumt. Doch dann kam die böse Überraschung: „Als die Dachdecker unter die Dachpappe schauten, stellten sie fest, dass die Sparren die letzten 20 Zentimeter weggefault waren“, erklärt Alfons Gante. Bis dato ging das Dach bis zum Boden. Die Erbauer vor rund 40 Jahren hatten es offenbar versäumt, hier eine Dachrinne anzubringen. So sammelte sich am Ende der Dachschräge das Wasser und sorgte für die Fäulnis in den Balken. „Nun soll der untere Teil der Sparren ausgetauscht werden“, erklärt Reinhard Tilke die weiteren notwendigen Maßnahmen. „Mit diesem Kostenpunkt haben wir nicht gerechnet, denn neben dem Dach am eigentlichen Hauptgebäude müssen auch das Flachdach und die Randverkleidung an den benachbarten Kühlräumen erneuert werden. Wir haben dafür 35.000 Euro zur Verfügung, aber mit dieser bösen Überraschung kommt jetzt noch die Summe x dazu.“
Und dieses Geld könne nur über weitere Spenden aufgebracht werden. „Wir haben schon viel Unterstützung in der Bevölkerung und bei Firmen erfahren“, bedankt sich Alfons Gante. Allein der Erlös des Pfarrkalenders 2016 habe dem Verein enorm geholfen. Doch noch reiche es nicht, und der Verein bittet erneut um Spenden. Die Friedhofskapelle ist in die Jahre gekommen. Schon vor fünf Jahren wurde zur Unterstützung und zur Finanzierung notwendiger Reparaturen eine Haussammlung durchgeführt. Die Finanzlücke entstehe durch die zunehmende Zahl der Urnenbestattungen, so Gante. Damit wird die Kapelle nur noch zur Verabschiedung am Tag der Beerdigung benötigt. Die angegliederte Leichenhalle wird nicht genutzt. Das wiederum bedeutet weniger Einnahmen für den Friedhofs-Kapellenverein. Das summiert sich im Laufe eines Jahres. Die Kosten für die Unterhaltung laufen aber weiter. Hinzu kommen steigende Energiekosten.
Die eigentliche Kapelle muss auch im Winter, wenn sie nicht genutzt wird, mit einer Mindesttemperatur geheizt werden, damit am Gebäude und den Installationen keine Schäden entstehen. Des Weiteren benötigt auch die Kühlung in der Leichenhalle Energie. Aber der Trend der Zeit werd weiterhin zu Urnenbestattungen gehen, so dass einen Entspannung der finanziellen Lage auf Dauer nicht in Aussicht ist. „Wir müssen uns grundlegend etwas zur Finanzierung der Kapelle überlegen“, sagen Reinhard Tilke und sein Stellvertreter Alfons Gante. (LP)
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