Milchbauern sind sauer: Wir zahlen bei jedem Liter drauf - Forderung nach Krisenmanagement
BDM-Mitglieder trafen sich in Drolshagen
- Drolshagen, 05.06.2019
- Von Wolfgang Schneider
Drolshagen/Kreis Olpe. Die Milchbauern sind sauer. Seit Jahren müssen sie ihre Milch zu nicht kostendeckenden Preisen an die Molkereien verkaufen. Derzeit bekommen sie für den Liter Milch etwa 33 Cent. Kostendeckend wären aber mindestens 43 Cent. Und diese zehn Cent Unterschied tun weh. „Auf unserem Hof produzieren wir 50.000 Liter im Monat. Da macht das 5.000 Euro aus“, rechnet Michael Alterauge aus Drolshagen vor.
Das Hauptproblem sei die Überproduktion, weil sie den Preis drücke. „Wir wollen aber keine Milchquote, wie es sie mal gab. Wir wollen ein europaweites Krisenmanagement mit gedrosselter Produktion“, so Alterauge.
Im Laufe der vergangenen Jahre haben zahlreiche Milchbauern im Kreis aufgegeben, weil es sich für sie nicht mehr lohnt und der Kostendruck zu hoch ist. Gegenwärtig gibt es im Kreis Olpe noch knapp 80 Milchviehhalter.
Zu tun ist trotz der technischen Hilfe noch genug. „Bei elf Stunden Arbeit täglich und das an 365 Tagen muss man, bitte schön, auch vernünftig davon leben können“, fordert Alterauge. Der BDM-Landesvorsitzende Elmar Hannen ergänzt: „Die Anforderungen werden immer höher. Aber wir können nicht zu einem Preis wie vor 40 Jahren immer besser produzieren.“