Über 5.400 Attendorner Haushalte könnten von Glasfaserausbau profitieren

Deutsche Glasfaser informierte Ausschuss


Im Haupt- und Finanzauschuss wurden mögliche zukünftige Ausbaugebiete der Deutschen Glasfaser in Attendorn vorgestellt. von Adam Fox
Im Haupt- und Finanzauschuss wurden mögliche zukünftige Ausbaugebiete der Deutschen Glasfaser in Attendorn vorgestellt. © Adam Fox

Attendorn. Während Industriebetriebe bereits mehrheitlich auf Glasfaseranschlüsse setzen und damit im Gigabit-Zeitalter angekommen sind, ist bei den meisten privaten Anbietern (Super)-Vectoring oder Kabel-Internet die Norm. Zukünftig soll sich dies ändern - aber nur, wenn es genügend Interessenten für einen Ausbau gibt.


Bereits vor dem am Mittwoch, 5. Mai, tagenden Haupt- und Finanzausschuss Attendorn stand fest, dass die Deutsche Glasfaser die sogenannten „weißen Flecken“ mit Glasfaser ausbauen wird. Dies sind all jene Stellen im Stadtgebiet, wo kein anderer Provider den Menschen mindestens 30 MBit pro Sekunde zur Verfügung stellen kann. Betroffen davon sind in Attendorn über 200 Haushalte.

Nachdem Bürgermeister Christian Pospischil Ingo Teimann, Regionalmanager Deutsche Glasfaser, begrüßt hatte, referierte dieser über die Vorzüge von Glasfaser-Internet. Gegenüber der Kupferleitung und TV-Kabel ist die Glasfaserleitung schneller sowie stabiler und bietet Geschwindigkeiten weit über 300 MBit pro Sekunde.

40 Prozent Zustimmung notwendig

Profitieren vom privatwirtschaftlichem Ausbau sollen in Attendorn folgende Stadtgebiete: Attendorn-Süd, Mühlhardt, Ennest, Helden, Neu-Listernohl sowie Windhausen. Diese Stadteile werden firmenintern als Polygone bezeichnet. Im gesamten Gebiet werden 40 Prozent Zustimmung für den Ausbau benötigt.

Ingo Teimann warf einen Blick in die Zukunft und prognostizierte, dass ein Glasfaseranschluss ein massiver Wertsteigerungsfaktor oder gar ein Hauptmerkmal eines Kaufs/Verkaufs einer Immobilie sein werde. Von Juni bis August werde man eine Bürgerabfrage machen und das Interesse an einem Anschluss erfragen. So könnten im Attendorner Stadtgebiet insgesamt über 5.400 Haushalte von einem Glasfaseranschluss profitieren.

Überzeugungsarbeit nötig

Neben viel Zuspruch für das Projekt gab es auch Anmerkungen seitens der Ausschussmitglieder. Wolfgang Teipel (CDU) machte darauf aufmerksam, dass die Tiefbauarbeiten bei dem einen oder anderen Anwohner für Unmut sorgen könnten. Günter Schulte (SPD) teilte diese Befürchtung und fügte hinzu, dass man gehörig Überzeugungsarbeit leisten müsste beim Bürger. Die Konkurrenz habe erst vor kurzem in Helden die Geschwindigkeit verdoppelt und viele seien momentan zufrieden mit dem, was sie an Geschwindigkeit empfangen.

Wendelin Heinemann (Grüne) sprach sich dafür aus, alle mit Glasfaser zu versorgen, auch jene außerhalb der Polygone. Regionalleiter Ingo Teimann nahm die Wünsche und Anmerkungen auf und verwies darauf, dass es sich hier um einen privatwirtschaftlichen Ausbau handele und die Deutsche Glasfaser vorerst nicht vollflächig ausbauen werde.

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