„wide@heart“-Messe in Schönau an Christkönig

Kirchenprojekt möchte aufrütteln und zum Nachdenken anregen


Die Schönauer Initiative "wide@heart" präsentiert das Plakat, mit dem für den nächsten Gottesdienst geworben wird. von Privat
Die Schönauer Initiative "wide@heart" präsentiert das Plakat, mit dem für den nächsten Gottesdienst geworben wird. © Privat

Schönau. Am Sonntag, 26. November, wird in Schönau ab 18.00 Uhr wieder eine „wide@heart“-Messe in der St. Elisabeth-Kirche stattfinden. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Einmal mehr soll es einen mit modernen Klang- und Videoinstallationen gestalteten Gottesdienst geben, der zugleich mit alten Ritualen und Gebetsformen gestaltet werden soll.


Anders als bei den vorherigen Messfeiern habe es für das vom Erzbistum Paderborn geförderte Projekt dieses Mal allerdings ein „Problem“ gegeben, so die Veranstalter. Denn der Sonntag, an dem „wide@heart“ stattfinden wird, ist der Christkönigssonntag. Und der erinnere daran, dass es nur einen einzigen Herrscher der Welten gebe. „Das passt natürlich so gar nicht in eine Zeit, in der alles für gleichermaßen wertvoll gehalten wird“, erklärt „wide@heart“-Mitglied Sarah Koch: „Für uns stellte sich mit Blick auf diese besondere Messe deshalb die Frage: Wie transportieren wir das – dass Christsein bedeutet, sich zu einem Fundament zu bekennen, ohne deshalb Fundamentalist zu sein?“

Eine berechtigte Frage, finden die Veranstalter. Erst recht, wenn man sich dann anschaue, für welches Motto sich die Gruppe letztlich entschieden hat. Denn auf dem Plakat heißt es ganz unmissverständlich: „Es kann nur einen geben“. Und als sei das nicht bereits Provokation genug in einer Zeit, in der Toleranz gleichgesetzt werde mit „alles geht“, ziert das Plakat dann auch noch ein großes Schwert. „Bei wide@heart gehört diese Art des Aufrüttelns aber zum Konzept“, erläutert Caro Tump. „Und wer sich an die vorangegangenen Messfeiern erinnert, der wird bestätigen können: Man sieht die Überschrift und das Bild – und wundert sich oder ärgert sich. Aber am Ende muss man dann doch feststellen, dass alles wohl doch in eine etwas andere Richtung geht. Zumindest nicht in die, die das Motto und das Plakat auf den ersten Blick vermuten lassen.“
Kernbotschaft des christlichen Glaubens
Hinsichtlich des kommenden Gottesdienstes ergänzt André Arenz: „In jedem Fall wird es darum gehen, den Sinn und die eigentliche Bedeutung des Christkönigsfestes ins Bewusstsein zu holen.“ Es gehe bei allem letztlich um die Kernbotschaft christlichen Glaubens.

„Überpädagogisieren“ wollten die Mitglieder von „wide@heart“ deshalb allerdings nicht. „Uns geht es darum, den christlichen Glauben nicht nur in seinem tieferen Kern und über den Verstand, sondern vor allem mit allen Sinnen und über das Herz zu vermitteln“, berichtet Selina Hees. „Deshalb haben wir uns auch dieses Mal wieder viel Mühe mit der Auswahl der Lieder gemacht.“ Die sollen wieder von der eigens für das Projekt gegründeten Schola „Credo“ sowie den Frauen und Männern der Schönauer Chöre geprobt und so angestimmt werden, dass alle Gäste mitsingen können. „Selbst dann, wenn diese Lieder bislang nicht oder nur wenig bekannt waren“, sagt Elisa Quast vom „wide@heart“-Team. Denn auch das sei Teil der Idee des Projektes: Dass Jede und Jeder hineingenommen wird in eine Gemeinschaft des Gebets und Gesangs.

Darüber hinaus werde die Heider Künstlerin Illona Weber das Motto des Gottesdienstes künstlerisch umsetzen. Mit Skizzen und Gemälden sollen einzelne Elemente der Messfeier gestaltet und damit ganz besondere Impulse zum Nachdenken und Innehalten über das „Königtum Christi“ gesetzt werden.
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