Wendener Kirmes: 30.000 Reibekuchen für den guten Zweck

100 Zentner Kartoffeln werden geschält


  • Wenden, 15.08.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

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Knusprige Kartoffelplätzchen sind immer noch der Renner auf der Wendener Kirmes. von Barbara Sander-Graetz
Knusprige Kartoffelplätzchen sind immer noch der Renner auf der Wendener Kirmes. © Barbara Sander-Graetz

Wenden. Wenn am Samstag, 18. August, die Wendener Kirmes ihre Pforten öffnet, dann darf eins nicht fehlen: Der Reibekuchenstand des Pfarrverbandes Wenden, der mit seiner Aktion „Lago da Pedra“ eine Kirchengemeinde im Nordosten Brasiliens unterstützt. LokalPlus sprach mit Christa Grünewald, die mit einem 20-köpfigen Helferteam für den reibungslosen Ablauf sorgt.


Sind sie schon jetzt mit Kartoffel schälen beschäftigt?

Nein, damit beginnen wir erst am Samstag. Dann werden die Kartoffeln für Samstag und Sonntag geschält. Am Montag geht es dann nochmals an die Schälmesser. Dann werden die Kartoffeln für Dienstag vorbereitet.

Wie viele Kartoffeln werden benötigt?

Wir schälen 100 Zentner Kartoffeln und die werden nicht mit der Maschine gepellt. Das ist alles Handarbeit.

Alle Generationen im Einsatz

Wie viele Helfer benötigen sie für diese Mammutaufgabe?

Wir haben dafür sogenannte Schälstationen. In Wenden und Altenhof sind rund 50 ehrenamtliche Helfer am Schälmesser. In Elben, Ottfingen, Möllmicke und Hillmicke auch mindestens 30 Leute. Unser Gemüsehändler Alfons Wurm weiß auch immer, dass wir diese Menge Kartoffeln vor der Kirmes brauchen und hält sie schon für uns parat. Und beim Schälen, das sind nicht nur Frauen. Wir haben auch Männer, die helfen. Selbst Jugendliche sind mit dabei. Man trifft sich draußen oder im Pfarrheim, in Garagen und Gärten. Das Ganze ist eine Gemeinschaftsaktion und oftmals sind hier die Helfer im Einsatz, denen der Rummel auf der Kirmes selber zu viel ist, die aber immer noch mithelfen wollen. Und glauben Sie mir, der Spaß kommt nicht zu kurz und das ein oder andere Schnäpschen gibt es auch.

Sie bieten die Reibekuchen jetzt seit 46 Jahren an. Wie hat sich das Angebot im Laufe der Zeit verändert?

Wir haben damals ganz klein angefangen. Der Teig wurde im Altenheim gemacht und mit „Teigtransporten“ zum Stand gebracht. Der erste Erlös ging nach Bethlehem für ein Kinderheim. Durch den geistigen Direktor der Olper Franziskanerinnen, Johannes Biker, kam der Kontakt nach Brasilien und die Unterstützung des Projektes „Lago da Pedra“.

Und heute?

Das Projekt ist geblieben und wir haben schon über eine Millionen Reibekuchen gebacken und verkauft. Allein dieses Jahr rechnen wir mit 30.000 Reibeplätzchen. Heute kommen auf der Kirmes auch noch die Bierrondelle und die Live Musik dazu. So spielt am Samstag ab 19 Uhr „Seven Ab!“. Ebenfalls jeweils ab 19 Uhr spielen am Sonntag „The Natives“ und am Dienstag „Super Liquid“. Zudem treten am Dienstag von 14 bis 16 Uhr „Teatime with Lucas“ auf und alle Bands verzichten dabei auf ihre Gage. Nur Kaffee und Kuchen bieten wir dieses Jahr nicht an. Das wird uns dann doch zu viel. Insgesamt haben wir 600 Helfer vor und hinter den Kulissen. Das ist schon toll, mit welch einem Einsatz und welch einer Freude hier das Projekt unterstützt wird.

Tolle Atmosphäre soll bleiben

Was wünschen sie sich für die Kirmestage?

Nicht so eine Hitze wie in den vergangenen Wochen. Dann kommen weniger Besucher und die haben nicht unbedingt Hunger auf Reibekuchen. So Temperaturen um die 20 Grad und trocken, das ist ideal. Wir haben auch immer eine nette Atmosphäre. Es ist noch nie etwas passiert. Es gab noch nie Streitigkeiten oder eine Polizeieinsatz und das soll auch so bleiben.

Mögen sie noch Reibekuchen?

Ja klar. Die gibt es auch bei uns hin und wieder, aber nicht so oft. Dazu Apfelmus und eine Tasse Kaffee, lecker!

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