Strickgruppe bereitet „baseLINE-Andacht“ in Schönau vor

Maria Lichtmeß


Vertreter der Schönauer Vereine, die die "baseLINE-Andachten" organisieren, werden bei der nächsten Andacht eine Kerze – geschmückt mit einem Bild der Hl. Elisabeth und dem Namen des Vereins – stellvertretend auch für die in die Kirche tragen, die nicht kommen können. von privat
Vertreter der Schönauer Vereine, die die "baseLINE-Andachten" organisieren, werden bei der nächsten Andacht eine Kerze – geschmückt mit einem Bild der Hl. Elisabeth und dem Namen des Vereins – stellvertretend auch für die in die Kirche tragen, die nicht kommen können. © privat

Schönau. Obwohl die Weihnachtszeit offiziell beendet ist, stehen in zahlreichen Kirchen noch die Christbäume und Krippen. Und das wird vielfach auch noch so bleiben – zumindest bis zum ersten Sonntag im Februar. Dann nämlich – 40 Tage nach Weihnachten – feiert die katholische Kirche das Fest „Darstellung des Herrn“ und erinnert damit noch einmal an die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem.


Im Volksmund hat sich für diesen besonderen Tag aber ein anderer Name eingeprägt: Mariä Lichtmeß. Und traditionell spielen an diesem Tag Kerzen eine besondere Rolle. Für die Schönauer Strickgruppe Anlass genug, die nächste „baseLINE-Andacht“ am 4. Februar 2018, 18 Uhr in der St. Elisabeth-Kirche, zum Thema „Licht“ zu gestalten - auch wenn hier die Krippe bereits abgebaut sein wird.

„Denn an Mariä Lichtmeß werden in unseren Kirchen die Kerzen gesegnet, die dann im Laufe des Jahres angezündet werden“, erläutert Doris Clemens, die fast zwei Jahrzehnte als Küsterin in der Schönauer Kirche aktiv war. „Und häufig wird am gleichen Sonntag auch der Blasius-Segen gespendet, bei dem zwei gekreuzte Kerzen über den Gesegneten gehalten werden“, ergänzt Agnes Gröger.

Die beiden haben sich deshalb gemeinsam mit Roswitha Koch Gedanken gemacht, wie sie diese Lichtsymbolik in eine Andacht übersetzen können. Das Ergebnis sind nicht nur bekannte Lieder – sondern vor allem kurze Meditationen und kleine Geschichten, die zum Nachdenken anregen. Darüber hinaus wird die alte Tradition der Lichterprozession aufgegriffen.
Vertreter der Vereine
„Aus allen Vereinen des Ortes, die die baseLINE-Andachten vorbereiten, wird ein Vertreter eine Kerze in die Kirche hineintragen“, erzählt Roswitha Koch. „Damit wollen wir nicht nur die Verbundenheit des Ortes mit der Kirche deutlich machen, sondern zugleich zeigen: Auch diejenigen sind in den Blick genommen, die nicht an diesem Gottesdienst teilnehmen können. Auch für sie brennt hier eine Kerze“, sagt Doris Clemens.

Dass es beim symbolischen „Kerzlein anzünden“ nicht bleibt – das beweist die Strickgruppe seit weit mehr als drei Jahrzehnten auch selbst. Regelmäßig treffen sich die etwa 15 bis 20 Frauen – zunächst in der Kirche, um für Priesterberufungen zu beten. Anschließend geht es ins Schönauer Jugendheim, um Decken und Mützen für die Missionsarbeit zu stricken.

„Begonnen hat das, weil wir mit Sr. Leoonidis in Indien und Bruder Helmut Halbe in Afrika zwei Ordensleute aus Schönau und Altenwenden hatten, die dankbar für jede Form der Hilfe und Unterstützung waren. Und wir haben uns damals eben auf das Stricken verstanden“, erzählt Agnes Gröger.
Große Dankbarkeit
Seitdem wurden regelmäßig Decken, Mützen und Socken versandt. Und zwar nicht nur für die „eigenen Projekte“. Bei der jüngsten größeren Strick-Aktion wurde beispielsweise ein Missionsprojekt aus Drolshagen unterstützt. Ganz gleich allerdings, wohin die mit viel liebe ins Detail gestalteten Waren gehen: Die Dankbarkeit ist regelmäßig groß. „Da erfahren Menschen am anderen Ende der Welt auf ganz praktische Weise, dass sie nicht alleine sind und es andere gibt, die an sie denken“, berichten die Frauen uni sono. „Und auch darum soll es in der Andacht gehen: Dass wir andere in den Blick nehmen.“
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