Stele zum Gedenken der „Stillgeborenen“ vor zwölf Jahren eingeweiht

Gedenkstätte auf Wendener Friedhof


Die Gedenkstele auf dem Wendener Friedhof wurde vor zwölf Jahren eingeweiht. von privat
Die Gedenkstele auf dem Wendener Friedhof wurde vor zwölf Jahren eingeweiht. © privat

Wenden. Eine Stätte des Trostes, ein Ort der Besinnung und gegen das Vergessen bietet seit zwölf Jahren auf dem Wendener Friedhof allen Eltern Halt, die ihr Kind in einer frühen Schwangerschaftsphase verloren haben.


Am 28. Dezember 2007 nahmen Pfarrer Heiner Diehl und Pfarrer Martin Eckey gemeinsam die Einweihung der grauen Stele vor, die am Eingang des Friedhofs an die so genannten „Stillgeborenen" erinnert. Bewusst hatte man diesen Tag als Datum gewählt, um die 1,80 Meter große Basalt-Stele am Haupteingang des Friedhofs ihrer Bestimmung zu übergeben.
„Tag der unschuldigen Kinder“
Durch die Einweihung am „Tag der unschuldigen Kinder“ sollte verdeutlicht werden, dass die Achtung vor der Würde auch des ungeborenen Lebens die Gedenkstätte prägt. Während Todgeburten, Kinder in einem lebensfähigen Stadium also, bestattet werden, sind Gräber von Fehlgeburten weitaus seltener auf Friedhöfen zu finden.

Obwohl auch Ungeborene in einem noch nicht lebensfähigen A1ter nach dem Bestattungsrecht beerdigt werden können, fehlt vielen betroffenen Eltern in der Ohnmacht ihres Schicksalsschlages schlichtweg die Kraft, sich um die Formalitäten einer Bestattung zu kümmern.
Wunsch nach Ort für Trauer
Oft keimt bei betroffenen Eltern jedoch nach Verarbeitung der ersten Trauerphase der Wunsch, einen Ort zu haben, wo um das ungeborene Kind getrauert und seiner gedacht werden kann. Die Stele auf dem Friedhof der Wendener Kirchengemeinde „St. Severinus“ ist ein solcher Ort.

Viele Frauen erzählen von einer Fehlgeburt vor 50 Jahren, als ob es erst kürzlich geschehen sei. Für ihre Trauer gab es damals keine offenen Ohren und schon gar keinen Ort. Auch diese Frauen nutzen idie Gelegenheit, an der Stele ihren tief empfundenen Verlust zu verarbeiten.
Trauerfeiern in Olpe
Seit November 2011 gibt es auf dem Kommunalfriedhof in Olpe eine Gedenk- und Ruhestätte für „Stillgeborene“. Hier findet zweimal im Jahr – 2020 am 15. Mai und 6. November, jeweils 14.30 Uhr - eine würdevolle ökumenische Trauerfeier statt mit anschließender anonymer Sammelbestattung der Allerkleinsten.
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