Rothemühlerin errichtet in Eigeninitiative einen Computerraum in Ghana

Wally (Walburga) Kiel organisiert Mammut-Projekt


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In Berekum entsteht auf Initiative von Wally Kiel (3.v.r.) aus Rothemühle ein Computerraum. von privat
In Berekum entsteht auf Initiative von Wally Kiel (3.v.r.) aus Rothemühle ein Computerraum. © privat

Rothemühle/Berekum. Ein unglaubliches Projekt hat die Rothemühlerin Wally (Walburga) Kiel in Berekum/Ghana umgesetzt: Mit Hilfe ihrer „Familie“ in Ghana und den Freunden vor Ort errichtete sie für die Methodist ‚A‘ Basic School einen Computerraum. Eine tolle Förderung für die Schüler und Studenten in Berekum.


Wally Kiel, die seit 2012 in Ghana aktiv ist, ist die Organisatorin hier in Deutschland. Vor Ort leiten ihre beiden Manager - der IT-Spezialist Fred in Accra und Freund James in Berekum- in Zusammenarbeit mit dem Headmaster der Schule, Mr. Daniel, das große Projekt.

Anschluss an die digitale Welt

Mehr denn je benötigen die Schüler und Studenten Anschluss an die digitale Welt: Gerade in Zeiten von Corona nimmt die Digitalisierung immer mehr Fahrt auf. „Daher ist es umso wichtiger, auch die Schüler in dem demokratischen, aufstrebenden afrikanischen Staat zu unterstützen“, betont Wally Kiel.

Im ersten Schritt wurde das Gebäude saniert: Decken Boden, Stromversorgung, Klimaanlage, Ventilatoren – alles musste erneuert werden. Und zwar erst, nachdem das neue Material nach einer Tagestour von der Hauptstadt nach Berekum geliefert worden war.

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Vor Ort kümmerten sich „Manager“ James und Headmaster Mr. Daniel um die Fortschritte. Wally Kiel war glücklich, den Helfern eine Arbeit zu geben. Denn in Afrika, so weiß die engagierte Frau, ist seit März fast alles geschlossen. „Die Menschen haben keine Arbeit und bekommen auch keinen Lohn“, beschreibt die Rothemühlerin.

Katastrophale Straßenverhältnisse

Als nächstes wurden Büromöbel, Computer, Beamer und ähnliches ausgesucht. Der Transport der neuen Anschaffungen erfolgte mit einem Konvoi - wieder in einer Tagestour - nach Berekum. Die Sorge von Wally Kiel, dass die Ware aufgrund der katastrophalen Straßenverhältnisse beschädigt ankommen könnte, war unbegründet: Sämtliches Material erreichte die Stadt unversehrt.

Dann ging es an den Aufbau der Möbel, außerdem wurde die Technik für 15 Computerplätze angeschlossen. Sogar ein Beamer fand unter der Decke seinen Platz. Headmaster Mr. Daniel war jeden Tag vor Ort und mächtig stolz, dass seine Schule einen Computerraum bekommt.

Hilfe aus der Ferne

Während vor Ort gearbeitet und gewerkelt wird, kann Wally Kiel die Fortschritte nur aus der Ferne beobachten: Täglich steht sie mit allen in Kontakt, organisiert und sucht aus, kennt jeden Schritt des Mammut-Projektes – kann aber nicht vor Ort sein und mit anpacken. „Das bricht mir fast das Herz“, sagt die Rothemühlerin traurig.

Erträglicher werde die Situation durch die täglichen Telefongespräche, die sie täglich unter anderem mit ihrem zehnjährigen Sohn Blessing führt, durch Fotos, Videos und die Hoffnung, bald wieder vor Ort sein zu dürfen.

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Viele Leute aus Politik, Wirtschaft und Schulen der Umgebung waren bereits in Berekum, um den fast fertigen Computerraum zu bestaunen. Nach einer Einsegnung durch die christliche und muslimische Kirche wird der Raum nach Schulöffnung für die Schüler und Studenten bereitstehen.

Jetzt fehlen nur noch Lamellen vor den Fenstern und Bilder an den Wänden – dann ist der Computerraum fertig. „Die offizielle Einweihung wird stattfinden, wenn ich wieder vor Ort sein kann. Vielleicht schon im Frühjahr 2021. Jedenfalls sobald der Flughafen dort wieder geöffnet ist“, freut sich die deutsche Helferin schon sehr auf ihre nächste Tour nach Ghana.

Dank an alle Helfer

Bedanken möchte sich Wally Kiel in erster Linie bei ihren Managern Fred und James, der sich auch um alle Belange ihres Sohns vor Ort kümmert, für ihre unermüdlichen Anstrengungen. Ihr Dank gilt außerdem allen Arbeitern, „die sogar an Wochenenden Großartiges geleistet haben“, und bei ihrer „Queen Mom“ in Berekum, die auf alles ein Auge hatte.

Neben diesem möchte Wally Kiel noch andere Projekte in Ghana anstoßen. Dabei hofft sie auf Hilfe – sowohl in organisatorischen Dingen als auch bei der Suche nach Spenden. „Es werden neben Geldspenden dringend Kinderbekleidung, Schuhe und Spielzeug benötigt“, weiß sie. Und betont: „Die Kinder dort brauchen dringend unsere Hilfe, denn in Ghana sind die Schulen seit dem 15. März geschlossen, also fällt auch das Mittagessen aus. Die Eltern haben wegen Corona keine Arbeit, bekommen keinerlei Unterstützung vom Staat. Und das Schlimmste: Es gibt nicht genügend Trinkwasser.“

Kontakt und Spenden:

Kontakt: kiel.walburga@gmail.com, Tel. (ab 18 Uhr) 02762/690783

Spendenkonto für Berekum-Hilfe:  

Walburga Kiel

IBAN: DE77462618220005643401 (Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen)

Verwendungszweck: Hilfe für Ghana mit gewünschtem Projekt (z.B. größere Projekte an Schulen, Hilfe für Firefighters, Schuluniformen, Kleidung, Essen und Trinken für bedürftige Kinder) angeben 

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