Ottfingen: Ein lebendiges Dorf in Wenden

Nach der Dorfplatzeinweihung stehen neue Projekte an


  • Wenden, 11.09.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

ZWO Vorsitzender Olaf Arns (links) und Ortsvorsteher Hubertus Halbe sprechen über die Zukunft Ottfingens. von Barbara Sander-Graetz
ZWO Vorsitzender Olaf Arns (links) und Ortsvorsteher Hubertus Halbe sprechen über die Zukunft Ottfingens. © Barbara Sander-Graetz

Ottfingen. „Ottfingen ist eine zur Gemeinde Wenden gehörende Ortschaft im Sauerland“, heißt es bei Wikipedia. Doch Ottfingen ist noch viel mehr. Es ist ein überaus lebendiger Ort mit 24 Vereinen, Verbänden und Organisationen. Der Ort hat 2100 Einwohner mit steigender Tendenz und rund 160 Termine und Veranstaltungen im Jahr.


Zu den großen Aktivposten zählt die „Zukunftswerkstatt Ottfingen“, kurz ZWO. Vorsitzender ist Olaf Arns. Ursprünglich als eine  Arbeitsgruppe gebildet, wurde sie im letzten Jahr zu einem eigenständigen Verein umgewandelt. Partei- und vereinsübergreifend will ZWO zum Wohle der Ortschaft Ottfingen aktuelle Themen aufgreifen  und versuchen, diese mit beteiligten Personen, Gruppen und Vereinen zu einer Entscheidung zu bringen. Die Einweihung des Dorfplatzes war der Abschluss eines langen Projektes mit vielen Vätern. Doch ZWO hat schon die nächste Aktion in der Pipeline.
Neue Gewerbegebiet
„Wir wollen eine Umfrage zum neu geplanten Gewerbegebiet vor Ort machen“, erklärt Olaf Arns auf Nachfrage. „Wir wollen wissen, wie die Ottfinger zu den Plänen der Gemeinde Wenden, für ein weiteres drei Hektar großes Gewerbegebiet an der Hubertusstraße, stehen. Das Ortsbild wird durch so ein Gebiet schon verändert und in diese Richtung kann Ottfingen dann auch nicht mehr wachsen“. 
Auf jeden Fall ein Geldautomaten
Zu den Wünschen der Bewohner gehört auch mindestens ein Geldautomat. Das Thema Bargeldversorgung brennt gerade vielen im Ort unter den Nägeln. „90 Prozent der Ottfinger haben ein Konto bei der Volksbank und die wollen nun die Filiale hier schließen“, ärgert sich Ortsvorsteher Hubertus Halbe.

„Ob wir wenigstens einen Geldautomaten hier behalten, ist auch noch nicht klar. Wir sind noch in Verhandlungen. Ein Fragebogen auf unserer Internetseite soll die Stimmung im Ort zu diesem Thema ausloten. Die anonymisierten Ergebnisse werden wir beim Volksbank-Vorstand und dem Aufsichtsrat vorstellen.“

Noch habe man Läden wie Bäckerei, Metzgerei, Lebensmittel- und Getränkemarkt, Arztpraxis, Gaststätte und Kreativläden im Ort. „Doch wie weit sich diese Läden halten, wenn man zum Geld holen in andere Orte fahren muss, ist fraglich. Dann kann man ja auch gleich dort einkaufen“, befürchtet Halbe.
Grundschulschließung schmerzt noch immer
Auch die Grundschule im Dorf, die geschlossen wurde, ist immer noch ein Thema. „Wir waren ein Opfer der Politik“, sind sich beide Ortsvertreter einig. „Ottfinger Kinder tragen jetzt zur Standortsicherung von Rothemühle bei.“ Doch geblieben ist die Immobilie der ehemaligen Grundschule, der einer nachhaltigen Folgenutzung im Sinne der Ortschaft zugeführt werden soll.
Kindergarten in der ehemaligen Grundschule
„In einem Teil ist der Kindergarten Dorfnest untergebracht“, erzählt Olaf Arns. Dazu wurde der Trägerverein „Dorfnest Ottfingen“ gegründet, der im Januar 2018 seine Arbeit aufgenommen hat. Der ehrenamtliche Vorstand des Trägervereins hat die benötigten Konzepte erarbeitet und das Betreuungsteam  für den neuen Kindergarten zusammengestellt.
Weitere Nutzungsmöglichkeiten
„Aber wir haben noch mehr Ideen für die weiterer Gebäudenutzung“, so Arens. „Wir könnten uns vorstellen, dass hier das Dorfarchiv untergebracht wird. Einen Arbeitskreis haben wir schon gegründet. Auch ein Dorfcafe oder ein Versammlungshaus für die Vereine wäre möglich.“ Doch einen Rückschlag mussten die Initiatoren hinnehmen. „Wir wollten im großen Saal die Decke entfernen“, erklärt Olaf Arns, „Doch aus statischen Gründen ist das nicht möglich. Eine andere Variante würde Kosten im  sechsstelligen Euro Bereich nach sich ziehen.“
Ort mit Zusammenhalt
Doch auch hier sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass gemeinsam eine Lösung gefunden wird. „Wir haben einen guten Zusammenhalt im Ort. Die Vereine und Organisationen helfen sich untereinander und alle haben das gleiche Ziel: Wir wollen das bürgerschaftlichen Engagements zum Wohle Ottfingens auf allen Ebenen fördern.“
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