Naturschützer suchen nach verschollener Pflaumensorte aus dem Wendener Land

„Hünsborner Kornprümchen“


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Eine verschollene Pflaumensorte  namens Hünsborner Kornprümchen suchen Naturschützer.  Fotos davon gibt es nicht. Unser Foto zeigt normale Pflaumen. von Puxabay.com
Eine verschollene Pflaumensorte namens Hünsborner Kornprümchen suchen Naturschützer. Fotos davon gibt es nicht. Unser Foto zeigt normale Pflaumen. © Puxabay.com

Hünsborn/Wenden. Wer kennt noch das „Hünsborner Kornprümchen“? Das fragt das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis. Es sucht im Rahmen seines LEADER-Obstprojektes „Südwestfalens blühende Vielfalt erhalten“ nach Standorten dieser lokalen Pflaumensorte. In dem Projekt geht es, neben der Wissensvermittlung rund um die Pflege und Nutzung von Obstbäumen, auch um den Erhalt lokaler Obstsorten.


Zum Projektgebiet gehört auch die LEADER-Region „Biggeland“ mit den Städten Attendorn, Drolshagen, Olpe und Wenden.

Das „Hünsborner Kornprümchen“ stammt aus Hünsborn und war laut Recherchen von Dr. Roswitha Kirsch-Stracke bis vor einigen Jahren noch im Wendener Land zu finden. Zur genauen Entstehungsgeschichte und dem Namensgeber dieser Lokalsorte sind keine Aufzeichnungen bekannt.

Letzter Altbaum stand in Wenden

Mittlerweile scheint die Sorte leider verschollen zu sein. Ein letzter bekannter Altbaum des „Hünsborner Kornprümchens“ stand bis vor einigen Jahren im Garten von Hubert und Emmi Böhler in der Straße „Am Balzenberg“ in Wenden.

Der Name „Kornprümchen“ deutet auf die Reife währen der Roggenernte zwischen Ende Juli und Anfang August und auf die geringe Größe der runden, rot-blauen Pflaume hin. Auffällig bei dieser Sorte ist, dass sich die Steine nur schwer vom Fruchtfleisch lösen lassen. Die Pfläumchen wurden darum mitsamt der Steine erhitzt, anschließend durch ein Sieb gestampft und die Fruchtmasse dann zu Pflaumenmus weiter verarbeitet.

Vor dem Aussterben retten

Hinweise zu möglichen Standorten und Informationen zum „Hünsborner Kornprümchen“ nimmt das Naturschutzzentrum MK, Telefon (02351) 4324 240, E-Mail: info@naturschutzzentrum-mk.de entgegen.

„Vielleicht gelingt es auf diesem Wege, einen noch vorhandenen Altbaum des „Hünsborner Kornprümchens“ zu finden. Durch einen Altbaum und dessen weitere Vermehrung über Veredelung könnte die Sorte möglicherweise noch vor dem Aussterben gerettet werden“, hofft Volker Knipp vom Naturschutzzentrum.

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