Moderne Gestaltung der Karwoche in Schönau

Neue Wege gehen


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Schönau. Der Männergesangvereins Schönau-Altenwenden veranstaltet bereits zum dritten mal einen kirchenmusikalische Kreuzweg. Nach „Glaube“ und „Hoffnung“ steht in diesem Jahr das Thema „Liebe“ im Mittelpunkt der Meditationen und Liedvorträge. Dies ist eines der besonderen und modernen Angebote der Kirchengemeinde in der Karwoche.


Die besondere Gestaltung der Karwoche in Schönau nimmt immer mehr Form an: Nach den tollen Reaktionen auf die kirchenmusikalischen Kreuzwege des Männergesangvereins Schönau-Altenwenden an Karfreitag, gab es im vergangenen Jahr erstmalig eine von der Initiative wide@heart gestaltete Nachwache an Gründonnerstag. In diesem Jahr nun steht auch der Palmsonntag ganz im Zeichen der außergewöhnlichen Aufbereitung und wird von wide@heart gestaltet. Hinzu kommt eine Spätschicht am Freitag vor Palmsonntag – ausgerichtet und vorbereitet vom Ortsausschuss des Pfarrgemeinderates.

Mehr als 100 engagierte Schönauer sind deshalb in diesen Tagen mit den Vorbereitungen auf die Karwoche beschäftigt. Der Männergesangverein probt bereits seit Anfang des Jahres. Und auch an den Meditationstexten wird seitdem gearbeitet. Viel Aufwand, wie MGV-Vorstandsmitglied Theo Rademacher weis. Doch er ist sich zugleich sicher: „Das lohnt sich. Und wenn man sieht, dass es in der Geschichte der Kirche immer wieder Versuche gegeben hat, den Glauben auf eingängige und nachvollziehbare Weise zu vermitteln, dann stehen wir in einer guten Tradition.“
Nachtwache mit Texten aus der Bibel
Der Schönauer Männergesangverein mit seinem Dirigenten Hubertus Schönauer und auch die Initiative wide@heart bieten am Gründonnerstagabend im unmittelbaren Anschluss an die Heilige Messe in Wenden in ihrer Filialkirche in Schönau eine so genannte Nachtwache an. Ab 20.30 Uhr werden dort „mit Texten aus der Bibel, mit eingängigen Meditationen und mit ebenso modernen wie bewegenden Liedern die Stationen dieser letzten Stunden Jesus nacherlebt“, heißt es von den Organisatoren der Nachtwache.
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Zunächst wird das letzte Abendmahl in Szene gesetzt und meditiert  und in einem zweiten Teil die Nacht am Ölberg.  Licht- und Bild-Installationen werden dabei den jeweiligen Charakter der Szenen unterstreichen. In den kurzen Meditationen zwischen den einzelnen Stationen wird es zum einen darum gehen deutlich zu machen, wo Jesus sich in die jüdische Tradition stellt – und wo er mit dieser bricht. „Zum anderen wollen wir aber vor allem deutlich machen, was das mit uns zu tun hat, was da in diesen Stunden im Abendmahlssaal und am Ölberg geschehen ist“, erläutern die Organisatoren.
"Credo" bringt Radio-Songs in die Kirche
Mitgestaltet wird die etwa 90 Minuten dauernde und atmosphärisch inszenierte Nachtwache dabei von „Credo“, einer vor  vier Jahren gegründeten Schola. Die Gruppe zeichnet sich vor allem dadurch aus, auch unbekannte und in der Kirche üblicherweise nicht zu hörende Melodien so zu singen. Und genau das soll auch am Gründonnerstag wieder so sein: eher im Radio zu hörende Töne werden mit neuen Texten gesungen werden.
Kirchenmusikalischer Kreuzweg
Der kirchenmusikalische Kreuzweg des Männergesangvereins schließt am nächsten Morgen genau dort an: Auch hier geht es darum, mit Musik und Meditation das ins eigene Leben zu übersetzen, was Jesus in diesen Stunden vor mehr als 2000 Jahren erlebt und erfahren hat. „Wir verbinden dabei ganz bewusst anspruchsvolle Chormusik mit Gebet und zum Nachdenken anregenden Impulsen“, so MGV-Vorstandsmitglied Ralf Grebe.

Unter dem Dirigat von Hubertus Schönauer wird der sieben Mal als Meisterchor ausgezeichnete Gesangverein wieder Stücke zu Gehör bringen, die auf die einzelnen Kreuzweg-Stationen ebenso abgestimmt sind wie auf die kurzen Meditationen. Thematisch hat der Chor dabei einen neuen Schwerpunkt gesetzt: „Nachdem wir zunächst den Glauben und dann die Hoffnung in den Mittelpunkt gestellt haben, steht der Kreuzweg in diesem Jahr ganz im Zeichen der dritten theologischen Tugend: der Liebe“, sagt Markus Quast, der ebenfalls im Vorstand des Chores aktiv ist. Und er ergänzt: „Das ist selbstverständlich eine besondere Herausforderung: Denn bei diesem zum Teil brutalen Ereignissen an Liebe zu denken – das ist alles andere als nahe liegend.“
Traditionelle Angebote ergänzen
Obwohl damit die Karwoche in Schönau insgesamt anders und moderner gestaltet wird und der kleine Ort im Wendschen einmal mehr neue Akzente setzt, will man sich trotzdem nicht als Alternative oder gar Konkurrenz zu bestehenden Angeboten verstanden wissen. „Vielmehr geht es darum, andere und neue, vor allem aber zusätzliche Wege aufzutun, mit denen sich Glaube leben lässt“, so Theo Rademacher. Mit anderen Worten: Traditionelle Angebote ergänzen und nicht ersetzen, ist das Motiv. Die Besucherzahlen geben dem Chor recht: Im vergangenen Jahr war die Schönauer Kirche am Karfreitagsmorgen voll besetzt.
Angebote in der Karwoche

 Freitag, 12. April, 19 Uhr: Spätschicht (gestaltet vom Ortausschuss des Pfarrgemeinderates)

 Sonntag, 14. April, 18 Uhr: „Flower Power“ – wide@heart-Messe zu Palmsonntag

 Donnerstag, 18. April, ca. 20.30 Uhr: Nachtwache (gestaltet von wide@heart)

 Freitag, 19. April, 11 Uhr: Kirchenmusikalischer Kreuzweg (gestaltet vom Männergesangverein Schönau-Altenwenden)
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