KoT Wenden: „Viele sind es leid, sich nur online zu sehen“

LokalPlus blickt hinter verschlossene Türen - eine OT


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Gerne würde Andreas Stein die Tür der KoT Wenden wieder für die Kinder und Jugendlichen öffnen. Wann das sein wird, ist noch ungewiss.  von Nicole Voss 
Gerne würde Andreas Stein die Tür der KoT Wenden wieder für die Kinder und Jugendlichen öffnen. Wann das sein wird, ist noch ungewiss. © Nicole Voss 

Wenden. Die Anzeigentafel für Veranstaltungen ist leer. Wo sonst fröhliches Kinderlachen zu hören ist, gespielt, gebastelt und experimentiert wird, herrscht Mucksmäuschenstille. Eine Situation, die sowohl die Kinder als auch Andreas Stein, Leiter KoT Wenden, traurig stimmt.


„Es ist ein blödes Gefühl, hier zu sitzen und es kommt keiner“, bedauert Andreas Stein. Den Chef der Wendener Einrichtung, der seit sieben Jahren im Amt ist, erreichen täglich Mails.

Darin lassen die Kinder und Jugendlichen ihrer Trauer freien Lauf: „Wir würden so gerne in die KoT kommen. Wir vermissen euch sehr.“ Mit Blick auf die Online-Angebote, die eine Alternative bieten, sagt Andreas Stein bedauernd: „Gerade die Kinder und Jugendlichen für die es besonders wichtig ist, erreichen wir nicht.“

Die Tafel für Veranstaltungen ist leer.  von Nicole Voss
Die Tafel für Veranstaltungen ist leer. © Nicole Voss

Außerhalb der Pandemie ist das Angebot in der Einrichtung abwechslungsreich. Vom Nähkurs und Basteln über den beliebten Kids-Club bis hin zu Darts sowie Fuß- und Basketball auf dem großen Außengelände wird für gewöhnlich einiges geboten.

Jetzt gibt es das, was möglich ist, lediglich auf dem Monitor. Online-Spiele, Online-Schlagzeugunterricht und Video-Drehs sollen für etwas Abwechslung sorgen. Heißt im Klartext: Backen, Kochen, Schlagzeugunterricht finden digital statt.

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Die Resonanz ist überschaubar. „Wenn ansonsten etwa 100 Besucher in der Woche hier sind, werden bei den Online-Angeboten gerade mal 20 angesprochen." Aber auch in dieser Zielgruppe hat der Leiter der KoT längst die Erkenntnis gewonnen, dass viele es leid sind, sich nur online zu sehen.

Es herrsche ein hoher Bedarf, wieder persönlichen Kontakt zu haben. Das gilt auch für die rund zehn Ehrenamtlichen. Frustrierend ist für Andreas Stein auch, nicht zu wissen wie es weitergeht und wann wieder geöffnet werden darf. Ein Lichtblick: Anstelle der Karnevalsfeier mit 180 Gästen durfte sich, wer wollte, eine Pizza, aus dem neuen Ofen abholen.

Die Vorkehrungen für den nächsten Videodreh sind getroffen. von Nicole Voss
Die Vorkehrungen für den nächsten Videodreh sind getroffen. © Nicole Voss

„Wir fahren immer zweigleisig: einmal so, als würde wieder geöffnet, und andererseits mit weiteren Online-Angeboten." Im November durfte unter schwierigen Bedingungen noch geöffnet werden.

Begrenzte Teilnehmerzahl, maximal zehn Kinder, unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Die Flatterbänder zur Absperrung mancher Bereiche sind noch vorhanden und Andreas Stein freut sich schon jetzt auf den Tag, an dem er sie wieder entfernen darf.

Ungewiss ist dann immer noch, ob die Kids wieder kommen und wieviel Aufbauarbeit geleistet werden muss. Positiv aus Sicht des Einrichtungsleiters: „Wir haben wenigstens keine finanziellen Sorgen.“

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