Klärschlamm-Deponie Wenden: Mehrjähriges Projekt zur Abdichtung der Oberfläche

Instandsetzung der Forststraße beginnt am 27. März


 von Symbol Ruhrverband
© Symbol Ruhrverband

Wenden. Der Ruhrverband beginnt am Montag, 27. März, mit Instandsetzungsarbeiten an der rund einen Kilometer langen Forststraße, die von der Eisenstraße zur Deponie Wenden führt. Die Wegearbeiten markieren den Start der Oberflächenabdichtung der Klärschlammdeponie Wenden. „Dabei wird mit größtmöglicher Vorsicht vorgegangen, um die angrenzende Flora und Fauna nicht zu beeinträchtigen“, betont der zuständige Bauleiter Christian Heitefuss von der Bauabteilung des Ruhrverbands in Hagen.


Bis 2003 hat der Ruhrverband auf dem Gelände im Wendener Ortsteil Gerlingen nördlich der Autobahn A 4 die Klärschlämme deponiert, die bei der Abwasserreinigung auf der Kläranlage Wenden angefallen sind. Seit der Stilllegung der Deponie wird der Schlamm auf der Kläranlage maschinell entwässert und in der Wirbelschichtfeuerungsanlage in Werdohl-Elverlingsen verbrannt.

Die Bezirksregierung Arnsberg hat nun grünes Licht für die Oberflächenabdichtung gegeben, die im Altschlammkonzept des Ruhrverbands vorgesehen ist. „Umfangreiche Untersuchungen, etwa zu Brutvogelvorkommen und Zugvogelbewegungen sowie den auf der Fläche lebenden Amphibien und Reptilien, haben keine artenschutzrechtlichen Bedenken erbracht, so dass einer naturschutzverträglichen Baumaßnahme nichts im Wege steht", berichtet der Leiter des Regionalbereichs Süd des Ruhrverbands, Harro Feckler, über die aufwändigen Vorarbeiten zur Genehmigung.
Lagernder Schlamm muss zunächst verfestigt werden
Abgedichtet wird die Deponie mit einem kombinierten System aus Kunststoffdichtungsbahnen und Rekultivierungsboden. Aufgrund seines relativ hohen Wassergehalts muss der in der Deponie lagernde Schlamm jedoch zunächst mit Deponiebauersatzstoffen verfestigt werden, um spätere Schäden am Dichtungssystem durch etwaige Schlammsetzungen zu vermeiden.  

Durch die Zugabe der Ersatzstoffe erhält die derzeit ebene Deponieoberfläche nach Angaben des Ruhrverbands zugleich ein ausreichend geneigtes Profil, damit Niederschläge später wie vorgesehen in das neu zu errichtende Randwasserfassungssystem fließen. Erst wenn die Profilierung der Deponieoberfläche abgeschlossen ist, kann das Dichtungssystem aufgebracht werden.
Abschluss der Wegearbeiten wohl im Mai
Die nun beginnenden Wegearbeiten an der Forststraße, über die später das Baumaterial zur Deponie transportiert wird, werden voraussichtlich im Mai abgeschlossen sein. Anschließend folgt der Bau eines 5000 Kubikmeter fassenden Zwischenlagers für den Deponieersatzbaustoff. Ab August 2017 will der Ruhrverband auf drei Testfeldern das optimale Einmischverfahren zur Verfestigung des Klärschlamms erproben und die dabei gewonnenen Erfahrungen in die Ausführung der Gesamtmaßnahme einfließen lassen. Voraussichtlich bis 2022 wird es dauern, bis die Oberfläche der Deponie vollständig abgedichtet ist. 

Für die gesamte Bauzeit ist mit einem erhöhten Aufkommen an Baufahrzeugen und LKW zu rechnen. Der Ruhrverband bemüht sich, die Belästigungen der betroffenen Anlieger, die im Vorfeld schon informiert wurden, so gering wie möglich zu halten.
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