Kindergarten-Kinder erkunden Praxis in Hünsborn

Keine Angst vor dem Arztbesuch


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Julia Spieren erklärt den menschlichen Körper von Innen. von privat
Julia Spieren erklärt den menschlichen Körper von Innen. © privat

Hünsborn. Kinder haben oft Angst vor dem Arztbesuch, insbesondere vor Spritzen. Julia und Stefan Spieren aus Hünsborn haben daher in den letzten Wochen Kinder in ihre Praxis eingeladen und ihnen alles zu Untersuchungsmethoden, Wundversorgung und Hygienemaßnahmen gezeigt.


Das Thema Angst beim Arzt ist den beiden Medizinern wichtig, „darum muss man damit früh anfangen und schon den Kindern im Kindergarten vermitteln, dass der Besuch in der Arztpraxis gar nicht schlimm ist. Auch unsere Kinder haben Angst, wenn sie sich verletzt haben und zum Beispiel eine Wundversorgung am Knie erforderlich ist“, erklärt Julia Spieren, Mutter von drei Kindern.
Verbände und Geräte sind besonders interessant
Damit die Kinder schon vor dem sogenannten Ernstfall wissen, was sie erwartet, hat sich die Arztpraxis Spieren & Kollegen in Hünsborn etwas ganz Besonderes ausgedacht: Praxiserkundung für Kindergartenkinder. Die Kinder kommen in kleinen Gruppen in die Praxis, dürfen sich alle Räume und Geräte anschauen und natürlich auch anfassen. Besonders interessant für die Kinder sind Verbände und die Untersuchungsgeräte.
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„Wenn die Kinder dies alles kennenlernen, während es ihnen gut geht und sie Spaß haben, dann ist es im Fall der Fälle gar nicht so schlimm“, erklärt Melanie Klötsch, Medizinische Fachangestellte.

Die Kinder dürfen sich z.B. gegenseitig unter Anleitung einen Verband anlegen oder auch in den Mund und in die Ohren schauen. Aber auch Hygienemaßnahmen finden großes Interesse: So lernen die Kleinen, wie wichtig es ist, Wunden zu säubern, damit es keine Entzündung gibt.
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„Angst ist eine ganz normale Reaktion, diese hat die Menschen früher schon vor Gefahren geschützt“, erläutert Stefan Spieren. Damit der Körper auf die Flucht vorbereitet ist, steigt automatisch der Herzschlag, die Atmung wird schneller und die Muskulatur wird besser durchblutet.

„Solche Reaktionen gibt es dann auch beim Arzt, wenn die Kinder es nicht richtig einschätzen können. Umso wichtiger ist es, zu erklären, dass von uns keine Gefahr ausgeht“, schmunzelt Spieren „das lernen die Kinder am einfachsten, wenn sie uns und die Praxis kennen“.
Angst vor Spritzen
Insbesondere die Angst vor Spritzen liegt dem Mediziner-Ehepaar am Herzen. So wird bei jeder Praxiserkundung eine Blutentnahme demonstriert – natürlich nicht bei den Kindern, sondern vor den Augen der Kinder. Julia Spieren berichtet: „Wir erklären jeden einzelnen Schritt und zeigen den Kindern, dass sie vor dem kleinen Pieks gar keine Angst haben müssen. Die Kinder helfen dann meist sogar aktiv mit und kleben das Pflaster“.
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Genauso ausführlich erklären die Ärzte den Kindern auch, dass nicht bei jedem Arztbesuch eine Spritze oder Blutentnahme erforderlich ist, sondern nur ganz selten. Es gibt auch Hilfsmittel, wenn ein Kind sehr ängstlich ist oder schlechte Erfahrungen gemacht hat - neben der Ablenkung können spezielle Pflaster benutzt werden, die die Haut betäuben.

Beide Ärzte sind sich sicher, dass durch die Praxiserkundung mit den Kindern viele Ängste erst gar nicht entstehen. Am Ende jeder Praxiserkundung erhalten alle Kinder eine Urkunde für die Teilnahme und natürlich ein Andenken an die Erlebnisse in der Praxis.
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