Familienzentrum Arche Noah wählt viertes Kinderparlament

Demokratie in Hünsborner Kita


Die Kinder sollen durch Meinungsaustausch und eigene Entscheidungen an demokratische Prinzipien herangeführt werden. von privat
Die Kinder sollen durch Meinungsaustausch und eigene Entscheidungen an demokratische Prinzipien herangeführt werden. © privat

Hünsborn. Nach zwei spannenden Wahlwochen, in denen die Kinder Wahlplakate und „Wahldosen“ erstellt, Lieder gelernt und in Kinderkonferenzen beraten haben, hat der Kindergarten „Arche Noah“ Hünsborn ein neues Kinderparlament gewählt.


Bereits zu Beginn der Wahlwochen lernten die Kids: Die Demokratie ist darauf angewiesen, dass es in jeder Generation Menschen gibt, die Demokratie wollen und aktiv betreiben. Daher muss Demokratie immer wieder neu gelernt und weiterentwickelt werden. Dass dies gelingt, stellt eine der großen Herausforderungen an eine demokratische Gesellschaft dar.
Demokratie aktiv leben und gestalten
Das Konzept „Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita“, welches mittlerweile seit vier Jahren zu den Schwerpunkten des Familienzentrums Arche Noah in Hünsborn zählt, geht davon aus, dass Kinder schon früh erfahren können, wie demokratisch oder undemokratisch die Gemeinschaften, in denen sie leben, funktionieren.
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Dieser Bildungsprozess beginnt spätestens, wenn Kinder mit dem Besuch einer Kita das erste Mal eine Gemeinschaft außerhalb ihrer Familie erleben. Die Kinder sammeln Erfahrungen, wie kollektive Entscheidungsprozesse laufen und welchen Einfluss sie darauf nehmen können. Damit beginnt ihre politische Bildung: Die Kinder eignen sich die Art und Weise an, wie Menschen öffentlich die Angelegenheiten der gemeinsamen Lebensführung regeln.

Kinder an Entscheidungen zu beteiligen und ihnen vielfältige Möglichkeiten zum Mithandeln im Alltag der Kita zu geben, ist eine komplexe Herausforderung an die pädagogischen Fachkräfte. Die Umsetzung von Partizipation erfordert, die eigene Position zur Beteiligung von Kindern zu klären.
Bei Gesundheit und Sicherheit kein Spielraum
Dies gelingt in der Regel nur, wenn man die Beteiligungsrechte der Kinder bei konkreten Themen klärt. Dazu gehören etwa die Selbstbestimmungsrechte der Kinder beim Essen, Schlafen, Anziehen oder Mitbestimmungsrechte bei allen Alltagsfragen in der Kita, der Raumgestaltung und Projektplanung. Bei Fragen der Gesundheit und Sicherheit, haben die Erzieher den „Hut auf“. Da gibt es unverhandelbare Regeln.

Frühe Partizipation von Kindern ist ein Entwicklungsbeschleuniger. Zu den Basiskompetenzen für die Schule gehören zuhören, ausreden lassen, sich seine Meinung bilden, für sich einstehen, Empathie und Resilienz entwickeln. Kinder werden stark und selbstbewusst, erleben sich als selbstwirksam und entwickeln gesellschaftliches Engagement.
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