Volksbank-Vertreter blicken auf vergangenes Jahr zurück


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Olpe. Zufrieden blickten Aufsichtsrat und Vorstand der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG im Rahmen der Vertreterversammlung auf das Geschäftsjahr 2017 zurück.


Das Geldinstitut wies trotz schwieriger Rahmenbedingungen, die vorwiegend der zunehmenden Regulatorik und der anhaltenden Niedrigzinsphase geschuldet waren, einen Jahresüberschuss in Höhe von 1.724TEUR aus. Die Bilanzsumme stieg um 1,3 % auf rund 640 Mio. Euro, das Geschäftsvolumen um 5,25 % auf 695 Mio. Euro.

„Wir sind für viele Bürger und Unternehmen unseres Geschäftsgebietes die erste Wahl in punkto Finanzierungen“, erklärte Vorstandsmitglied Markus Stottmeyer. Die Bank sorgte durch die Kreditvergabe an mittelständische Firmenkunden somit zum einen für deren Wettbewerbsfähigkeit und verwirklichte zum anderen die Träume vom Eigenheim ihrer Mitglieder und Kunden.

Im Bereich der Kundeneinlagen konnte die Volksbank ein Plus in Höhe von 4 Prozent einfahren: Hier vertrauten die Kunden dem Kreditinstitut knapp 754 Mio. Euro an. Dabei ist der Trend hin zu den täglich fälligen Einlagen weiter ungebrochen.
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„Die Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit unserer Volksbank liegen einerseits in einer notwendigen Stärkung der Ertragskomponenten, andererseits aber auch in der Nutzung von Einsparmöglichkeiten auf der Kostenseite“, stellte Stottmeyer klar heraus. So lautet die Marschroute der Bank, die Beratungskapazitäten in den zukunftsfähigen Geschäftsstellen auszubauen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und Prozesse laufend zu optimieren.
Filialen in Rothemühle und Ottfingen werden geschlossen
Dazu gehört auch die Konsequenz, den Geschäftsbetrieb in wenig frequentierten Filialen einzustellen. So wird die Volksbank ihre Pforten in Rothemühle zum 30. Juni und in Ottfingen zum 31. Dezember schließen (LokalPlus berichtete). Ratsmitglied Robert Dornseifer, und Olaf Arns, Vorsitzender der Zukunftswerkstatt Ottfingen, hatten sich auf diesen Punkt vorbereit und plädierten sachlich und ausdrücklich dafür, dem 2.200-Seelendorf wenigstens einen Geldautomaten zur Verfügung zu stellen. Man könne sich nicht ganz aus der Fläche zurückziehen und müsse auch das Wendener Land weiter stärken, waren sich die beiden einig. Die Verantwortlichen der Volksbank suchen nun im Dialog mit den Ottfinger Vertretern nach einer tragfähigen Lösung zur weiteren Aufrechterhaltung einer Bargeldgrundversorgung vor Ort.

Vielfältige Herausforderungen stellen das Filialnetz der ortsansässigen Genossenschaftsbank vor einen notwendigen Veränderungsbedarf. Es ist Kreativität gefragt, die in Rothemühle Perspektiven schafft. „Hier gehen wir ab Juli neue Wege: Zusammen mit der Sparkasse werden wir in der Raiffeisen-Tankstelle einen Geldautomaten betreiben“, erklärte Vorstandsmitglied Marco Heinemann in seinen Ausführungen über die geplanten Zukunftsprojekte der Volksbank.

So stellt sich die Genossenschaftsbank auch im Bereich der Immobilien noch breiter auf. Das Nebengebäude der Hauptstelle in der Frankfurter Straße in Olpe wird aktuell umfangreich saniert und im Herbst fertiggestellt. Hier werden Wohnungen zur Miete und zum Kauf angeboten.
Ausbau der Digitalisierung
Marco Heinemann nahm zudem Stellung zum Ausbau der Digitalisierung, der neuen Online-Geschäftsstelle, der Genossenschaftlichen Beratung und dem Auslagerungsmanagement der Bank. Er sprach den Mitarbeitern großes Lob aus: „Sie sind die Garanten für den Erfolg und die angestrebte Eigenständigkeit unserer Bank. Wir möchten heute Danke sagen für Ihr Engagement und die Bereitschaft, jedwede Herausforderungen anzunehmen, die der Markt an uns stellt“. Diesen Einsatz zeigen die Banker auch außerhalb ihrer Arbeitszeit, wenn es darum geht, im Zuge von Veranstaltungen soziale Projekte zu unterstützen oder die Bank als Repräsentanten auf Festen und Feierlichkeiten von Vereinen zu vertreten.

Aufsichtsratsvorsitzender Gregor Bredebach thematisierte in seiner Rede den genossenschaftlichen Grundgedanken: „Wir feiern in diesem Jahr den 200. Geburtstag Friedrich Wilhelm Raiffeisens. Es ist beachtlich, wie alt seine Idee bereits ist und wie stark und wie lebendig sie bis heute geblieben ist“. Er erklärte, dass die Förderung der knapp 22.000 Mitglieder für die Volksbank klar im Mittelpunkt stehe. So konnte das Kreditinstitut im vergangenen Jahr 508 neue Teilhaber begrüßen.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass rückläufige Ergebnisse den Verteilungsspielraum für die Verwendung des Jahresabschlusses deutlich eingrenzen, stimmten die 99 anwesenden Vertreter dem Vorschlag zur Gewinnverwendung mit einer Dividende von 3,00 % einstimmig zu. Das sollte jedoch nicht alles sein: Die Vertreter hatten in diesem Jahr im Zuge von zehn Satzungsänderungen jede Menge Möglichkeiten, ihr Stimmrecht zu gebrauchen. Dies galt auch für die Aufsichtsratswahlen.

Turnusmäßig schieden Dieter Nebeling und Michael Arens aus dem Gremium aus, hatten aber Bereitschaft signalisiert, weitermachen zu wollen. Beide Herren wurden einstimmig wiedergewählt. Gregor Bredebach zeigte sich begeistert: „Gerade im Sinne der Kontinuität freue ich mich darauf, die Zusammenarbeit mit euch fortzusetzen.“
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