VHS-Kino zeigt „Ich.Du.Inklusion.“ in Olpe


Jochen Voß (links) und Stefan Brögeler stellen die Sondervorführung vor. von privat
Jochen Voß (links) und Stefan Brögeler stellen die Sondervorführung vor. © privat

Kreis Olpe. Im Rahmen der Kooperation mit der Volkshochschule zeigt das Olper Cineplex in der nächsten Woche in einer Sondervorstellung einen außergewöhnlichen Film: Am Dienstag, 28. November, ab 20 Uhr läuft „Ich.Du.Inklusion.“ Der Film zeigt den Alltag einer inklusiven Schule und begleitet fünf Grundschüler mit und ohne Unterstützungsbedarf über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren.


Die Idee für dieses Projekt hatten Theaterleiter Stefan Brögeler und Jochen Voß von der VHS. Sie wollen Eltern, Schülern und Pädagogen einen Einblick in den Alltag einer inklusiven Schule zu bieten. Denn, so VHS-Leiter Jochen Voß, „auch wenn das Thema Inklusion seit 2014 im schulischen Bereich angekommen ist, wenn gesunde und unterstützungsbedürftige Kinder gemeinsam unterrichtet werden, gibt es weiter viele Fragen in Köpfen und Herzen. Und es gibt Hindernisse in Gebäuden und Strukturen. Oft stehen weder die sachlichen, vor allem aber die personellen Ressourcen nicht zur Verfügung.“

Der Film begleitet einen Inklusionsjahrgang an der Geschwister-Devries-Schule in Uedem in Nordrhein-Westfalen. An dieser Schule werden Toleranz, Verantwortung und faires Miteinander großgeschrieben. Schon seit 1996 nimmt diese Schule bereits Kinder mit Behinderungen auf. Der Film zeigt, wie der Alltag in einer solchen Bildungseinrichtung abläuft. Viele Menschen, die sich an den Diskussionen über Inklusion beteiligen, wissen häufig gar nicht, wie dieser Alltag abläuft. Sie haben keine Kenntnisse darüber, wo die Hauptprobleme liegen und wie die Beteiligten mit all dem zurechtkommen.

 
Inklusionsprozess einer Schule
Dazu Stefan Brögeler: „Bei uns auf der großen Leinwand können auch unbeteiligte Außenstehende sich einen umfassenden Einblick verschaffen. Der Film nimmt auch für Nichtbetroffene viele neue Facetten der Realität in den Blick. Genau das macht ihn so wichtig.“ „Ich.Du.Inklusion.“ ergreift für keine der Seiten Partei. Er zeigt vielmehr für Außenstehende den Inklusionsprozess in einer Schule. Und das über einen Zeitraum von zwei Jahren.

„Wir wissen wie hitzig häufig das Thema Inklusion debattiert wird. Daher wollen wir die Debatte versachlichen und einen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung leisten“, erläutert Jochen Voß. „ Inklusion ist ein höchst komplexer, vielschichtiger Prozess. Erst wenn alle Beteiligten sich dieser Vielschichtigkeit stellen und die Herausforderung annehmen, kann der Prozess funktionieren.“
Inklusion bedarf finanzieller und personeller Unterstützung
Der Film zeigt das eindrücklich: Inklusion, ob in der Schule oder in der Gesellschaft generell, kann nur gelingen, wenn sie nicht im gesellschaftlichen Abseits stattfindet. Sie braucht notwendig ausreichende finanzielle und personelle Unterstützung. „Denn die Frage, wie wir Menschen mit Unterstützungsbedarf generell in die Gesellschaft integrieren, betrifft uns alle“, so VHS-Leiter Jochen Voß zu dieser besonderen Initiative.

Der Film läuft zwar außerhalb der VHS-Kinoreihe, wird aber vom Theaterleiter Brögeler mit dem gleichen Sonderpreis unterstützt. Reservierungen können auch jetzt bereits im Vorfeld direkt an der Tageskasse vorgenommen werden.
Artikel teilen: