Triste Unterführung in Oberveischede wird ein Statement für Heimatliebe

Sieben junge Graffiti-Sprayer am Werk


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Junge Künstler am Werk: (v.l.) Maren Remberg, Lucas Bellebaum, Frederik Menne, Hans-Reinhard Meise, Vanessa Rump, Oliver Schneider, Lucas Remberg, Adrian Krenzler und Anna Schumacher (es fehlen: Daniel Rump und Jannik Remberg). von Sigrid Mynar
Junge Künstler am Werk: (v.l.) Maren Remberg, Lucas Bellebaum, Frederik Menne, Hans-Reinhard Meise, Vanessa Rump, Oliver Schneider, Lucas Remberg, Adrian Krenzler und Anna Schumacher (es fehlen: Daniel Rump und Jannik Remberg). © Sigrid Mynar

Oberveischede. Kreativ und stylish waren an den vergangenen zwei Wochenenden sieben junge Leute in Oberveischede am Werk. Sie verwandelten die triste, grauwandige Unterführung unter der B55 zu ihrem Statement für Heimatliebe. In überdimensionalen Buchstaben wurde abgebildet, welche Ankerpunkte im Dorf für sie wichtig sind: Karneval, Feuerwehr, Schützenfest, Heimat, Freunde und Gemeinschaft.


Die Idee zu dem Projekt brachte Luca Remberg aus einer Gruppenleiterfortbildung des Kreises Olpe mit. „Ich muss einmal jährlich eine solche Fortbildung machen, um meinen Gruppenleiterschein für den Jugendraum zu verlängern“, berichtet er. Diesmal gehörte ein Graffiti-Workshop bei Verein „Style Fiasko“ in Siegen dazu, der als freier Träger für Jugendarbeit Workshops zu kreativen Themen der HipHop Kultur anbietet.
 von Maren Remberg
© Maren Remberg
„Mir ist in dem Workshop sofort unsere triste Unterführung eingefallen“, erzählt Luca. „Aber um legal sprühen zu dürfen, brauchten wir Genehmigungen, Geld für Material und die Unterstützung von Style Fiasko“, beschreibt er seine ersten Überlegungen. Bei den Genehmigungen habe dann die Dorfgemeinschaft geholfen und auch den sogenannten Heimatscheck bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt.
Finanzielle Unterstützung
„Danach bekamen wir grünes Licht von den Behörden und 2000 Euro für unser Projekt“, fügt Frederik Menne hinzu, der ebenfalls einen Jugendleiterschein besitzt. Frederik Menne ist mit 23 Jahren der älteste, Vanessa Rump mit 13 Jahren die jüngste Teilnehmerin der Sprayer-Gruppe.

Zum Graffiti-Team gehören noch Adrian Krenzler, Maren Remberg, Jannik Remberg, Daniel Rump und Anna Schumacher. Angeleitet werden Sie von Hans-Reinhart Meise, Lucas Bellebaum und Oliver Schneider von Style Fiasko, die die Arbeit mit den Oberveischedern „erfrischend“ finden.
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Triste Unterführung in Oberveischede wird ein Statement für Heimatliebe
Bevor es ans Gestalten ging, überlegten sie sich genau, was ihre Beziehung zum Dorfleben ausmacht. Am dem 26. September begannen sie mit der Umsetzung. „Wir sind zwar erst mit der linken Seite fertig, aber schon viele Dorfbewohner haben uns zugeschaut und sogar Fotos gemacht“.
Viel Lob für die Arbeit
Bis jetzt sei noch niemand dabei gewesen, der ihr Graffiti kritisiert habe. „Im Gegenteil! Wir haben viel Lob bekommen“, freut sich die Gruppe. Seit Samstag, 4. Oktober, ist die rechte Seite in Arbeit. Sie besteht aus dem Schriftzug „Oberveischede“ und soll mit Elementen aus dem Dorf gefüllt werden.

Dass diese Aktion nicht nur das Dorf verschönert, kann man bei den gemeinsamen Mahlzeiten und Pausen erleben. Sie sehen sich als heimatverbundene Dorfjugend mit Spaß und Spray.
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