Theater im SGO: „Püppchen“ mit Essstörungen

Ernstes Thema für Jahrgangsstufe 7


Shirin (Susanne Hocke) absolviert ein exzessives Sportprogramm, um noch mehr Gewicht zu verlieren. von privat
Shirin (Susanne Hocke) absolviert ein exzessives Sportprogramm, um noch mehr Gewicht zu verlieren. © privat

Olpe. Für alle Klassen der Jahrgangstufe 7 des Städtischen Gymnasiums Olpe wurde jetzt das Theaterstück „Püppchen“ aufgeführt.


Ermöglicht hatte das die AOK NordWest. Mit großer Aufmerksamkeit folgten die Schüler dem Geschehen auf der Bühne, denn nicht wenige junge Menschen im Alter von 11 bis 17 Jahren leiden an Essstörungen.
Viele junge Leute betroffen
Petra Schellmann, Ernährungswissenschaftlerin der AOK: „Ob es sich nun um eine Magersucht handelt, bei der die Jugendlichen den „Schönheitsidealen“ der Gesellschaft gefallen wollen, oder ob jemand an Bulimie leidet, Essstörungen können aus diversen Gründen bereits im jungen Alter auftreten“. Und genau da setzt das Theaterstück „Püppchen“ an, das die Geschichte um die an Bulimie erkrankte Lena und die magersüchtige Shirin erzählt.

Die beiden Schauspielerinnen Susanne Hocke und Marion Gerlach-Goldfuß vom „püppchenteam nrw“ schlüpften immer wieder in unterschiedliche Rollen während der 45-minütigen Aufführung. Situationen im Leben der beiden Jugendlichen, in der sich sicherlich auch der ein oder andere wiedergefunden hat.
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So wurde deutlich, dass Lenas Eltern nur mit sich selbst beschäftigt waren und Lena mit hauswirtschaftlichen Arbeiten überfrachteten. Lenas Gefühle und Interessen aber blieben auf der Strecke. Was blieb, war ihre Flucht in etwas, das nur ihr gehörte, ihre Fressattacken. Schnell wurden die jungen Zuschauer zu Zuhörern, als sich Lena nach massigem Verzehr von Süßigkeiten hinter der Bühne übergab.

Shirin hingegen litt anders. Sie wollte abnehmen und verfiel regelrecht in einen Abnehm-Wahn, der ihr selbst gar nicht bewusst war. Sie verschenkte ihr Pausenbrot, setzte das Frühstück aus und aß abends generell nichts, da sie ihrer Meinung nach sowieso zu dick war. Zum Schluss wurde den beiden Freundinnen ihre Essstörung klar und Lena holte sich professionelle Hilfe. Shirins Entscheidung dagegen blieb offen.
Nachbereitung mit Schauspielerinnen
Im Anschluss gab es die Nachbereitung mit den Schauspielerinnen in den Klassen. Zeit für Fragen und Diskussionen sollten die Jugendlichen ermutigen, bei Bedarf Hilfe zu fordern, wenn sie von einer Essstörung bedroht sind oder wenn sie in ihrem Freundeskreis jemanden mit Essstörung kennen.

Schulsozialarbeiter Frank Böhm: „Sie können sich an die Eltern und natürlich an Ihre Lehrer und besonders natürlich auch an mich wenden. Auch die Ernährungsberatung der AOK wird professionelle Unterstützung leisten“.
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